Dirk Reinartz

Innere Angelegenheiten

Cover: Innere Angelegenheiten
Steidl Verlag, Göttingen 2004
ISBN 9783882439472
Gebunden, 128 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Mit 87 Farbfotos. Straßen, Plätze und Gebäude geben dem öffentlichen Leben eine Form. Aber was sind Straßen, Plätze und Gebäude, auf oder in denen kein öffentliches Leben stattfindet? Öde Orte, trostlose Areale, unwirtliches Terrain. "Innere Angelegenheiten" erzählt, wie Menschen die Umgebung eingerichtet haben, in der sie leben und empfinden sollen. Die Bilder erzählen von den Menschen, die auf ihnen nicht zu sehen sind, vom Leben, das auf ihnen nicht stattfindet, von Erwartungen und Sehnsüchten, die in vorschriftsmäßig angelegten Wüsteneien begraben sind. Dirk Reinartz hat die Fotografien in den Jahren 1989 bis 2002 in ganz Deutschland aufgenommen, aber sie erscheinen ganz und gar zeitlos. "Innere Angelegenheiten" ist eine Farbserie in Fortführung seines Schwarzweiß-Projekts "Kein schöner Land".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.04.2004

Ulf Erdmann Ziegler ist recht beeindruckt von den effektvollen Fotografien des kürzlich verstorbenen Dirk Reinartz. Der Rezensent bemerkt, dass der Fotograf mit seinen düsteren Visionen bundesdeutscher Wirklichkeit, die sich ebenso in Fußgängerzonen wie in Fertighäusern manifestiert, schon früh in seiner Karriere eine eigene Sprache und ein Publikum gefunden hat. Für die jetzt veröffentlichten, aber bereits 1989 begonnenen Arbeiten "Innere Angelegenheiten" hat Reinartz die "grotesken Idyllen der Innenstädte" verlassen und sich "neuen Gebäuden, Straßenanlagen und Peripherien" zugewandt. Einfamilienhauses, vornehme Verwaltungsbauten, weiße Gewerbekisten, Autobahnen. In Bezug auf den plötzlichen Tod des Fotografen schließt der Rezensent: "Bei aller Liebe zur grafischen Form, zum Detail in der Farbe, zur ironischen Verdichtung kommen die 'Inneren Angelegenheiten" einer Abrechnung gleich."