Eckard Michels

Von der Deutschen Akademie zum Goethe-Institut

Sprach- und auswärtige Kulturpolitik 1923-1960
Cover: Von der Deutschen Akademie zum Goethe-Institut
Oldenbourg Verlag, München 2005
ISBN 9783486578072
Gebunden, 266 Seiten, 39,80 EUR

Klappentext

Ursprünglich auch als Wissenschaftsakademie gedacht, entwickelte sich die Deutsche Akademie in den dreißiger Jahren zur Pionierorganisation für die Verbreitung der deutschen Sprache im Ausland. Ihren größten Expansionsschub erhielt sie im Zweiten Weltkrieg, als das NS-Regime im Gefolge der Siege der Wehrmacht Deutsch zur führenden Weltsprache machen wollte. Die 1945 von der US-Besatzungsmacht aufgelöste Institution wurde ab 1951 als Goethe-Institut durch die Initiative ihres früheren Generalsekretärs Franz Thierfelder wiederaufgebaut. Eckard Michels untersucht erstmals die Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Geschichte der deutschen auswärtigen Kulturpolitik jenseits der Zäsuren von 1933 und 1945.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2005

Überzeugend findet Rezensent Kurt Düwell diese Untersuchung von Eckard Michels über das Goethe-Institut (GI), das 1932 als Nachfolgeinstitution der "Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums/Deutsche Akademie" (DA) gegründet wurde. Michels schildere die mühsame Hinwendung nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Art neuer Sachlichkeit in den auswärtigen Kulturbeziehungen, die sich als besonders schwierig gestaltete, da das alte Konzept der Kulturpropaganda auch in der Weimarer Republik nie ganz abgestreift werden konnte, an das die Nationalsozialisten nach 1933 und besonders massiv ab 1938 wieder anknüpften. Die Darstellung des Entstehungswegs der DA und des GI lobt Düwell als "differenziert und analytisch überzeugend". Auch der kulturpolitische Kontext der Gründung und Entwicklung der beiden Münchener Agenturen ist seines Erachtens "gut charakterisiert". Michels veranschauliche ferner die Sprachenpolitik der Deutschen Akademie und ihres 1932 geschaffenen Goethe-Instituts innerhalb des NS-Staats, vergleiche über die Zeitwende von 1945 hinweg die alten und neuen Methoden der Sprachvermittlung und arbeite heraus, wie nach Kriegsende die Grundsätze der Gegenseitigkeit, der Begegnung und der geistigen Zusammenarbeit im neuen Goethe-Institut von 1951 zum Zuge kamen.
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