Evelyn Waugh

Lust und Laster

Roman
Cover: Lust und Laster
Diogenes Verlag, Zürich 2003
ISBN 9783257211740
Kartoniert, 240 Seiten, 8,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ulrike Simon. In seinem zweiten Roman aus dem Jahr 1930 nimmt Evelyn Waugh sich die Londoner Society vor, die im eleganten Mayfair der zwanziger Jahre ein äußerlich sorgloses Leben über einem Abgrund von Heuchelei und Verzweiflung führt. Es ist ein Tanz auf dem Vulkan, die Figuren bewegen sich nur noch auf einer brüchig gewordenen Oberfläche, die beim Ausbruch des Krieges sofort zerbirst.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.10.2003

In seinem Gesellschaftsroman "Lust und Laster", der anlässlich des hundertsten Geburtstags des Autors in einer Neuausgabe erschienen ist, entwickelt Evelyn Waugh (1903-1966) eine Art Typologie der Partys im London der Zwanziger Jahre, berichtet Lothar Müller. Der Katholik und Reaktionär Waugh, der dem modernen Roman die kalte Schulter gezeigt habe, treibe darin seine Lust am "ästhetisch Halbseidenen in der Mimikry mit dem Gestus des Klatschreporters ins Manierierte". Er lasse seine exzentrischen, moralisch zweideutigen Figuren um den Mahlstrom geistiger Leere kreisen, eine nach Müllers Ansicht "zeittypische Größe", die in der europäischen Zwischenzeit mit Visionen einer neuen Orthodoxie gefüllt worden sei. Im Falle Waughs mit Katholizismus. George Orwells Urteil, wonach Katholiken keine guten Romane schreiben könnten, sieht Müller durch Waughs Romane nichtsdestoweniger widerlegt.
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