Gerhard Henschel

Künstlerroman

Cover: Künstlerroman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2015
ISBN 9783455404982
Gebunden, 576 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Der sechste Band der Martin-Schlosser-Chronik Mitte der achtziger Jahre hat der Germanistikstudent Martin Schlosser noch keinen fest umrissenen Lebensplan. Wenn er nicht gerade über Tschernobyl, den Historikerstreit oder die Barschel-Affäre nachdenkt, setzt er sich mit seiner anspruchsvollen Freundin Andrea auseinander und übt sich in der Kunst des Lebens. Zwischen Brotjobs bei Tetra Pak, Uniroyal und Edeka und Philosophieren über Stubenfliegen, türkische Folklore und Monogamie wird ihm eines Tages schlagartig klar, was er will.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.10.2015

Rezensent Tomasz Kurianowicz freut sich über den "Künstlerroman", den sechsten Teil von Gerhard Henschels Lebensromanprojekt, in dem der Autor erneut mit seinem Alter Ego Martin Schlosser auf den Spuren der eigenen Existenz wandelt. Einmal mehr taucht der Kritiker hier in die Achtziger Jahre, erlebt wie Schlosser sein Germanistikstudium abbricht, der urbanen Hässlichkeit Berlins entflieht und zu seiner Freundin Andrea nach Aachen zieht, um eine Karriere als freier Schriftsteller einzuschlagen. Walter Kempowski kommt dem Rezensenten während der Lektüre dieser mit historischen Zitaten gespickten Collage in den Sinn, vor allem aber amüsiert er sich bestens über Henschels Mischung aus scharfem Zynismus und herrlicher "Schenkelklopf-Essayistik". Und dann hat der Rezensent hier auch noch die witzigste Zahnarztszene der Literaturgeschichte gelesen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2015

Einfach herrlich wie Gerhard Henschel das Aroma der Achtziger Jahre einfängt, freut sich Rezensent Hilmar Klute nach der Lektüre des neuen Buchs "Künstlerroman". Niemandem sonst gelingt es, die Geschichte seiner Generation so wunderbar zu "kempowskisieren", fährt der Kritiker fort, dem Henschel hier noch lebendiger erscheint. Derart begeistert folgt Klute einmal mehr dem Protagonisten Martin Schlosser, der neben Familienstress und Beziehungsquerelen seinem ungestümen Lese- und Selbstformungseifer nachgeht und schließlich als Schriftsteller in Oldenburg landet. Abschließend kann der Kritiker nur hoffen, dass Henschel seine große "Education sentimentale" bald fortsetzt.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.10.2015

Hohes Identifikationspotenzial, jede Menge political incorrectness und hoher  Wiedererkennungswert - das sind für Gerd Busse die wichtigsten Gründe, den Helden von Gerhard Henschels ins Herz zu schließen. Wenn Taugenichts Martin Schlosser im nunmehr sechsten Band der Meppener Schelmenromanchronik erst nach Berlin, dann nach Köln und weiter nach Oldenburg zieht, um dort Bohemian zu werden, jedoch beständig schön grotesk an seinen guten Vorsätzen scheitert, fühlt sich Busse super unterhalten. Zumal Henschel das Jahr 1985 mit lauter hübschen Verweisen auf Sprachmoden, Bücher, Filme, Songs usw. aufs Liebenswerteste wiederauferstehen lässt, wie Busse hocherfreut feststellt.
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