Heinrich Steinfest

Der Allesforscher

Roman
Cover: Der Allesforscher
Piper Verlag, München 2014
ISBN 9783492054089
Gebunden, 400 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab - und überlebt abermals. Doch nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben.
Und so kommt er Jahre später - Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt - zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber plötzlich doch ist: ein frisch verwaister Junge namens Simon, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.10.2014

Ein eindeutiges Urteil über Heinrich Steinfests neuen Roman "Der Allesforscher" vermag Rezensentin Judith von Sternburg nicht zu fällen. Zu sympathisch erscheint ihr der Protagonist, das gut und amüsant geschriebene Buch, schließlich auch der Autor. Und dann ist der Roman auch noch herrlich "leichthändig", sprachlich verspielt und brillant konstruiert geschrieben. Aber genau dort sieht die Kritikerin das Problem: Die Geschichte um den Manager Sixten Braun, der erst die Explosion eines Wals, dann einen Flugzeugabsturz überlebt, in Träumen von seiner toten Schwester heimgesucht wird, die sich zur Messerwerferin ausbilden lassen will und schließlich noch den hochbegabten, siebenjährigen Simon, mit dem er aber leider nicht kommunizieren kann, bei sich aufnimmt, ist für den Geschmack der Kritikerin doch ein wenig zu lakonisch erzählt, um all die extremen Vorfälle zu beherbergen. In jedem Fall aber ein gutes, lesenswertes Buch, findet sie.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.09.2014

Rezensentin Ingeborg Waldinger kennt den Autor Heinrich Steinfest, den sie für ihre Besprechung in Wien trifft, recht gut. Sein Spiel mit Genres, seine satirische, ironische Ader, mit der er Gesellschaftskritik betreibt, schließlich der Hang zum Fantastischen - all das schätzt die Rezensentin am Autor und findet es auch in seinem neuen Roman über einen IT-Experten auf Selbstfindungstour in Taiwan. Waldinger findet die Figur herrlich eigenwillig, trifft im Buch auf eine ebensolche Neuinterpretation von "Jonas und dem Wal" und erfreut sich an jeder Menge skurriler Einfälle.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.05.2014

Ulrich Baron hat der Roman nicht überzeugt. Das Verhältnis zwischen Effekt (Pottwalexplosion, Flugzeugabsturz) und Schlussidylle, zwischen Neben- und Haupthandlung in diesem Buch von Heinrich Steinfest scheint ihm im Missverhältnis zu stehen, das arg am Lektüregenuss knabbert, weil es so folgenlos verpufft. Nicht weil der Leser es so empfindet, sondern weil der Autor es so will. Steinfests Versuch, menschliche Extremschicksale plus Spannungsliteraturzutaten in einen unaufgeregten literarischen Realismus zu überführen, kann Baron zwar anerkennen, aber für gelungen hält er ihn nicht.
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