Helge Schneider, Werner Streletz

Martin, sein Vater und die vertraute Stimme

Ein Hörspiel von Werner Streletz mit Helge Schneider
Cover: Martin, sein Vater und die vertraute Stimme
Roof Music/BMI, Bochum 1997
ISBN 9783933686275
CD, 15,34 EUR

Klappentext

Martin trinkt. Allein. Der verstorbene Vater hat auch getrunken. Martin erinnert sich an den Vater, verkleistert mit Seniment die Suff-Katastrophen des Vaters, versucht ihn zu begreifen und vieles zu entschuldigen. Und hat Angst, daß er so werden könnte wie der Vater einer gewesen war. Doch bevor der Schwall der Selbsttäuschung ganz überhand nehmen kann, meldet sich eine vertraute Stimme, die weiß, wie es wirklich war, die das Gespinst der Lebenslüge aufdeckt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.06.2000

Kolja Mensing bespricht in zwei CDs von Helge Schneider (beide erschienen bei Roof Music), die schon etwas älter sind. Was Schneider spricht, ist nicht lustig, hört sich aber lustig an: so bringt Kolja Mensing zunächst mal seine Bewunderung für den Stimmkünstler aus dem Ruhrpott zum Ausdruck, die sich im Laufe der Besprechung zu wahrer Begeisterung auswächst. Die ganz und gar prosaischen Existenzen aus dem Ruhrgebiet, zwischen Sandkasten, Pommesbude und Sozialamt beheimatet, erführen durch Schneider eine - fast ist es Mensing peinlich - "Poetisierung", indem er ihre Alltagssprache geradezu zelebriert.
Jener unverwechselbare Swing des Ruhrgebiets läßt sich laut Mensing bereits in Schneiders frühen Heimaufnahmen aus den Jahren 79 bis 84 nachvollziehen ("Hörspiele Vol. 1") und komme mindestens ebenso gut in Walter Streletz` Hörspiel "Martin, sein Vater und die vertraute Stimme" zur Geltung. Auch hier wieder: Sandkasten, Pommesbude, Sozialamt, "und zwischen den Zähnen knirscht der Kohlestaub", schreibt Mensing. Alle Szenen, alle Stimmen werden von Schneider selbst gesprochen.
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