Hitonari Tsuji

Warten auf die Sonne

Roman
Cover: Warten auf die Sonne
Piper Verlag, München 2006
ISBN 9783492048651
Gebunden, 413 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Ein Roman, drei Wartende: Der alte Regisseur Hajime Inoue wartet auf die Sonne, dass sie ihm das ersehnte Licht für seinen Film bringe. Shiro, der Filmrequisiteur, wartet, dass sein Bruder aus dem Koma erwacht. Und Fujisawa, der Yakuza, wartet auf die Tasche von Shiros Bruder, deren Inhalt so gefährlich ist, dass sie das Ende der Welt in sich trägt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.03.2007

Diesem Roman "ums Warten" hat sich der Rezensent nicht entziehen können. Zwar findet Steffen Gnam die Metaphorik des japanischen Autors Hitonari Tsuji mitunter "überreizt" und den einen oder anderen Erzählstrang "überstrapaziert", insgesamt aber hat ihn das Buch, das er mal als "literarisches Roadmovie", mal als "philosophisches Kammerspiel" bezeichnet, fasziniert. Der Reiz scheint sich für ihn gerade aus dem Kontrast von meditativen Passagen etwa über Stilmittel japanischer Kunst und plakativ geschilderte soziale Realität, etwa Tokios, zu ergeben. Dass Tsuji zudem auf poetische Weise private und kollektive Reminiszenzen kombiniert, macht den Text für Gnam sogar zu einem Beitrag zur "unterentwickelten japanischen Erinnerungskultur".
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 03.01.2007

Die Rezensentin Susanne Messmer ist enttäuscht von diesem Buch des Japaners Hitonari Tsuji, der neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller auch noch Rocksänger, Fotograf und Filmemacher ist - und das, obwohl der Roman eigentlich ganz vielversprechend anfängt. Dementsprechend wohlwollend lässt sich die Rezensentin auf die Nöte des recht blassen Protagonisten ein, sie findet die entworfenen Szenarien zunächst "sehr bestrickend". Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto stärker fühlt sie sich an von Haruki Murakamis Roman "Mister Aufziehvogel" erinnert. Das gilt für die angeschnittenen Themen ebenso wie das Changieren "zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit". Letztendlich reicht die Kopie nach Meinung der Rezensentin keineswegs an die Qualitäten des Originals heran - und erweist sich deshalb als eine nicht wirklich lohnenswerte Lektüre.

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