Horacio Vazquez-Rial

Tango, der dein Herz verbrennt

Roman
Cover: Tango, der dein Herz verbrennt
Piper Verlag, München 2005
ISBN 9783492047036
Gebunden, 636 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem argentinischen Spanisch von Petra Zickmann und Manel Perez Espejo. Es ist die Musik, die Ramon Diaz für immer mit seiner Ankunft in Buenos Aires in Verbindung bringen wird. Musik aus einem Instrument namens Bandoneon, die von schwarzen Rhythmen pulsiert und gleichzeitig an die Orgeln der spanischen Kirchen erinnert. Als 1880 der fünfjährige Junge mit seinem Vater nach Argentinien kommt, sind sie nur zwei von mehr als einer Million Einwanderer aus Europa, die dort eine neue Heimat finden. Es ist die Zeit, in der Glücksspiel und Prostitution zu Reichtum verhelfen und der Tango aus den Bordellen und Bars heraus seinen Siegeszug um die Welt antritt. In dieser einzigartigen Umgebung erwartet Vater und Sohn ein aufsehenerregendes Schicksal, das die Familie Diaz zu einer der einflußreichsten des Landes werden läßt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2006

Anerkennend äußert sich Rezensent Walter Haubrich über Horacio Vazquez-Rials Roman "Tango, der dein Herz verbrennt". Er stellt klar, dass es darin, anders als der Titel vielleicht nahe legen mag, nicht in erster Linie um den Tango geht. Im Mittelpunkt sieht er vielmehr die Entstehung des modernen Buenos Aires, die Vazquez-Rial anhand des Schicksals spanischer Einwanderer erzählt. Haubrich würdigt das Buch als das "breite Panorama einer vielschichtigen Gesellschaft". Vazquez-Rial zeige Buenos Aires als brodelnde neue Hauptstadt, voll von unterschiedlichen Lebensformen, kleinen Gaunereien und großer Korruption, Prostitution und dunklen Tangolokalen, als eine Stadt, die erst dabei ist, einen gesellschaftlichen und moralischen Verhaltenskodex für sich zu finden. Haubrich bescheinigt dem Autor einen souveränen Überblick über sein komplexes Romangeschehen, so dass der Leser trotz der vielen wechselnden Schauplätze und der zahlreichen Personen nie in Verwirrung gerät. Ein großes Lob spricht er auch den Übersetzern Petra Zickmann und Manel Perez Espejo aus, denen es gelungen sei, die Atmosphäre und das Spezifische des Argentinischen ins Deutsche zu retten, ohne Abstriche bei der Verständlichkeit machen zu müssen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.08.2005

Weit mehr als "nur" um einen Tango-Roman handele es sich um einen fulminanten "Großstadtroman", rückt Rezensentin Kersten Knipp die Wahl des deutschen Titels ins rechte Licht. Horacio Vazquez-Rials Roman beginne mit dem Jahr 1880, als seine beiden Hauptfiguren, Vater und Sohn Diaz, von Galicien nach Buenos Aires ziehen. Von hier aus bis zum Jahr 1936 zeichne der Autor immer aus der Perspektive seiner Hauptfiguren ein Panorama der neuen argentinischen Hauptstadt von den Geschäften der kleinen Leute bis zur großen Politik. Mitgeschrieben würde so auch die Geschichte der etwa sechs Millionen europäischen Einwanderer in dieser Zeit, darunter viele jüdische. Stilistisch, so der Rezensent, sei der Roman zwar ein wenig altmodisch, aber Vazquez-Rial mache dies durch seine "enorme Bildung" mehr als wett. Diese zeige sich insbesondere an den klug ausgewählten Zitaten aus der argentinischen Literatur zu Beginn jedes Kapitels. Dies sei ein Roman, empfiehlt Knipp unverhohlen, der "nicht nur das Herz, sondern auch das Hirn berührt". Ein gleichermaßen hohes Lob des Rezensenten wird auch der deutschen Übertragung von Petra Zickmann und Manuel Perez Espejo zuteil.
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