Ian Fleming

James Bond: Leben und sterben lassen

Roman
Cover: James Bond: Leben und sterben lassen
Heyne Verlag, München 2003
ISBN 9783453870369
Kartoniert, 224 Seiten, 6,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Günther Eichel. Der zweite Fleming-Klassiker: 007 muß gegen den mächtigen und gefährlichen Mr. Big antreten, der die New Yorker Unterwelt beherrscht. Gegen ihn und seine verführerische Wahrsagerin Solitaire scheint auch der Agent Ihrer Majestät hilflos, bis es ihm gelingt, Mr. Big eine Falle zu stellen ?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.07.2003

In diesem Bond-Roman entdeckt der Rezensent Frank Schäfer reichlich Spuren eines kruden Rassismus, der "beinahe alle Afroamerikaner zu angstvollen Erfüllungsgehilfen und somit zu einer Art fünften Kolonne" mache. Doch nicht nur ideologisch, auch auf allen anderen Ebenen sei Ian Fleming plump rassistisch, findet Schäfer. Im Zusammenhang mit dem Voodoo-inspirierten afroamerikanischen Charakter findet Schäfer auch Belege für denen etwas plumpen, umständlichen Erzählstil Flemings: der "zitiert beispielsweise seitenlang ein populäres Voodoo-Sachbuch, um Hintergrundinformationen zu liefern". Dieser Schmöker funktioniert also nicht einmal auf handwerklicher Ebene richtig. Spannend sind die Geschichten trotzdem, doch das kann Schäfer nicht über das ideologische Gerüst der Bond-Romane hinwegtrösten. Sein verstörtes Fazit lautet deshalb: "Es ist schon merkwürdig, ja geradezu gespenstisch, dass kaum zwanzig Jahre nach der bürokratisierten Barbarei der Nazis sich schon wieder alle Welt ausgerechnet einen Menschen wie Bond zum Helden auserkoren hatte."