Isabelle Rohner (Hg.), Irene Schäppi (Hg.)

50 Jahre Frauenstimmrecht

25 Frauen über Demokratie, Macht und Gleichberechtigung
Cover: 50 Jahre Frauenstimmrecht
Limmat Verlag, Zürich 2020
ISBN 9783857918919
Gebunden, 256 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Am 7. Februar 1971 stimmten die Schweizer Männer nach mehreren gescheiterten Plebisziten endlich mehrheitlich für das allgemeine Stimm- und Wahlrecht für Frauen. 50 Jahre danach ziehen 25 Frauen Bilanz und schauen zurück und nach vorne. Der Durchbruch kam spät - viel später als in den Nachbarländern -, doch der Kampf hatte auch in der Schweiz eine lange Geschichte. Warum dauerte es fast 100 Jahre bis zur politischen Gleichberechtigung? Welche Rolle spielt das Stimmrecht heute für Frauen? Wählen Frauen anders? Wie steht es um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Öffentlichkeit heute? Was wurde erreicht, wo gibt es Handlungsbedarf ? "50 Jahre Frauenstimmrecht" versammelt Texte und Interviews von und mit bekannten Schweizer Frauen aller politischer Couleur und jeden Alters, die sich aus ihren ganz unterschiedlichen Perspektiven mit den Themen Wahlrecht, Demokratie und Gleichberechtigung befassen. Es geht um die Geschichte und Gegenwart, aber vor allem um die Zukunft der Gleichberechtigung - denn es gibt noch immer zu tun!

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 11.01.2021

Rezensentin Stefanie Mueller-Frank kommt aus dem Staunen nicht heraus beim Lesen des von Isabel Rohner und Irene Schäppi herausgegebenen Bands mit Bestandsaufnahmen, Notizen, Manifesten, Porträts und gar einem Comic zum Thema Frauenwahlrecht in der Schweiz. Dass Frauen im Alpenland erst seit fünfzig Jahren wahlberechtigt sind und die Appenzeller Männer noch 1990 das Frauenstimmrecht abschmetterten, liest die Rezensentin mit Schrecken. Andere Beiträge, die von Juristinnen, Diplomatinnen, Politikerinnen und Aktivistinnen stammen, vermitteln laut Mueller-Frank, was es heißt, als Frau im Parlament zu sitzen, oder wo die Gründe für die Abwehr des Wahlrechts durch die Männer liegen. Die Text sind laut Rezensentin wenig fachspezifisch, also gut lesbar und spannend.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 06.01.2021

Rezensentin Ramona Westhof reibt sich mitunter die Augen beim Lesen des von Isabel Rohmer und Irene Schäppi herausgegebenen Sammelbandes mit Interviews, Essays, Porträts und sogar einem Comic zum Thema Gleichberechtigung in der Schweiz. Dass im Kanton Appenzell noch 1990 das Frauenstimmrecht gekippt wurde, aber auch dass die Schweiz in Sachen Gleichberechtigung inzwischen aufgeholt hat, erfährt Westhof. Politkerinnen erzählen von "Mikroaggression", eine Geschlechterforscherin sinnt über Gründe für die späte Etablierung des Frauenwahlrechts nach, und es gibt "neoliberale" Karrieretipps, die auf die Imitation männlicher Verhaltensweisen zielen, erklärt Westhof. Dass einige Texte im Band auf Französisch bzw. im schweizer Dialekt gehalten sind, findet sie gewöhnungsbedürftig.