Ivna Zic

Die Nachkommende

Roman
Cover: Die Nachkommende
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2019
ISBN 9783957577696
Gebunden, 164 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Hochsommer. Eine junge Frau reist in einem Zug von Paris nach Kroatien, wo wie jeden Sommer die Familie auf der Großmutterinsel wartet. Sie denkt an den Mann, mit dem sie ein Jahr lang eine Beziehung führte, die nie wirklich anfangen konnte: Der Mann ist ein verheirateter Mann. Ein Maler, der nicht mehr malt. In den fahrenden Zug setzt sich der tote Großvater zu ihr. Auch er ein Maler, auch er hatte aufgehört zu malen. Die zwei abwesend-anwesenden Männer werden zu ihren Begleitern auf einer Reise in die Vergangenheit und die Erinnerung, aus der sich eine Familienerzählung konstituiert.
Das Auswandern der Eltern kurz vor dem Krieg in Kroatien hat eine Unzahl von Bewegungen ausgelöst. Aufbrechen, Abbrechen, es scheint eine Familienneigung zu sein, die sich wiederholt, die in Frage gestellt wird. Im Spannungsfeld dieser geographischen und sprachlichen Verschiebungen, in diesen von Geschichte besetzten Räumen, erzählt Ivna Žic in ihrem Debütroman von einer beginnenden Suche, die zugleich das Jetzt und das Damals abtastet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.01.2020

Rezensent Tilman Spreckelsen genießt das Offene und Unabgeschlossene an Ivna Zics Roman. Wie die Autorin das Thema Herkunft und die Subthemen Heimat, Erinnerung, Schuld und Sprache behandelt, achronologisch, im Topografischen uneindeutig, mit Erinnerungsbildern arbeitend, findet Spreckelsen spannend. Sprachlich spielerisch verwandelt die Autorin laut Rezensent Worte, lässt Geschichten sich überlagern und die Erzählerin nach einer Haltung zu den Dingen suchen, erläutert Spreckelsen. In diesem Ausprobieren liegt für den Rezensenten der Reiz des Romans.
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