Jacques Attali

Die Welt von morgen

Eine kleine Geschichte der Zukunft
Cover: Die Welt von morgen
Parthas Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783866010277
Gebunden, 248 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Caroline Gutberlet. Auf der Basis eines aktuellen, historischen und wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisstandes projiziert der Autor jene Gesetze des Marktes, die von der Steinzeit bis in die Gegenwart das Wirtschaften der Menschen bestimmen, in unsere nahe Zukunft und zeigt auf, wie sich unter den Bedingungen eines entfesselten globalen Kapitalismus die Beziehungen zwischenden Nationen entwickeln und umgestalten werden. Er prognostiziert, wie demografische Umwälzungen, Völker wanderungen, Veränderungen in der Arbeitswelt, neue Marktformen, Terrorismus, Gewalt, Klimawandel und der wachsende Einfluss des Religiösen unseren Alltag drastisch verändern werden. Er beschreibt, wie Arbeit, Freizeit, Bildung, Gesundheit, Kulturen und politische Systeme durch technischen Fortschritt in ihren Grundfesten erschüttert werden, aber auch, wie bestimmte Lebensstile, die heute noch abwegig erscheinen, eines Tages die Regel sein werden. Und schließlich zeigt er, dass neben all den denkbaren Horrorszenarien durchaus auch die Möglichkeit besteht, eine soziale globale Demokratie zuwege zu bringen. Attalis Überlegungen sind eine Simulation der Zukunft, die uns dazu zwingt, mit den Konflikten,die wir bewältigen müssen, sensibler umzugehen. Er ruft uns dazu auf, Partei zu ergreifen, bevor die Geschichte unserer Zukunft nicht mehr geschrieben werden kann.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.10.2008

Rezensent Nikolaus German hatte sich von Jacques Attalis neuem Buch mehr erwartet. Nach der radikalen Zukunftsprognose "Die kannibalische Ordnung" legt der französische Wirtschaftswissenschaftler und Präsidentenberater nun ein "weit schwächeres Buch" über die Welt von morgen vor. Darin gebe sich Attali laut German vorsichtig, und schockiere nicht mehr mit Szenarien, in denen er artifizielle Menschen, Computermedizin und Bewusstseinsverpflanzungen plausibel machen will. Vielmehr behandle das neue Werk die Geschichte des Kapitalismus. Auf dieser Basis führe Attali den Leser in eine lediglich von politischen Gesichtspunkten beschriebene Zukunft. Für 2035 erwarte Attali den Niedergang der USA, berichtet German, und dann folge eine Phase des "Hyperimperiums" mit "Hyperkonflikten" um Wasser, Öl und Religion, an deren Ende jedoch die "Hyperdemokratie" siegen werde. German bedauert, dass der Text wenig von Attalis persönlicher Weltanschauung beeinhaltet. Doch gibt er ebenfalls zu, dass Attalis "recht unreflektierter... humanistischer Menschheitsoptimismus" bei mehr Offenlegung wohl ohnehin ins Wanken geraten würde.
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