Jan Bürger

Verlängerte Reise

Roman
Cover: Verlängerte Reise
Kowalke und Co. Verlag, Berlin 2000
ISBN 9783932191169
Gebunden, 249 Seiten, 19,94 EUR

Klappentext

Eine Postkarte ist das einzige Lebenszeichen, das Peer nach Wochen der Ungewissheit von seiner Freundin Ina erhält. Völlig überraschend ist sie aus der langjährigen Beziehung ausgebrochen und untergetaucht. Hals über Kopf reist Peer ihr nach - in jene Stadt, in der die Karte abgestempelt wurde. Jan Bürger erzählt von einem namenlosen Ort und seinen Besuchern. Da ist Peer auf der Suche nach dem, was er für seine verlorene Hälfte hält. Außerdem begegnen wir Esta und Niko, die einen Weg gefunden haben, ihre brüchige Zweisamkeit zu kitten und sich im Urlaub nicht langweilen: Sie inszenieren erotische Rollenspiele und betrügen dabei nicht nur ihre Umgebung, sondern auch sich selbst. Peer sucht Ina vergeblich, Niko und Esta werden Peer nicht begegenen, doch alle drei schenken Carl ihr Vertrauen, der die Stadt kennt, wie kein zweiter. Und für alle drei kann die Freundschaft mit ihm zum Verhängnis werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2000

Nicht so ganz sicher, wie sie zu Jan Bürgers `Verlängerte Reise` stehen soll, scheint sich Meike Fessmann zu sein. Sie begrüßt es zwar, dass hier ein junger Autor `vorsichtig tastend` zu Werke geht, mit `wohltuender Bescheidenheit sich ausprobiert, sein Thema sucht und den Ton variiert`, wo der Roman dann jedoch hinsteuert, scheint ihr nicht so ganz zu gefallen: Zwei Hauptfiguren, an die zwei miteinander verbundene Erzählstränge geknüpft sind, zeigt sie uns auf, zum einen den `altmodischen` Menschen, dessen Freundin eines Tages sang und klanglos verschwindet und nach der er zu suchen beginnt, zum anderen einen kulturpessimistischen und menschenverachtenden Mediziner, der auf einem stillgelegten Schlachthof Menschenexperimente durchführt. Das die kulturkritischen Thesen, die an die Gestalt des Mediziners geknüpft sind, nur ein Gerüst für die noch unbeholfen erzählte Liebesgeschichte sein könnte, davon ist die Rezensentin überzeugt. Warum eigentlich? Unangemessen sind in jedem Fall ihre latent in die Kritik eingearbeiteten Vorschläge, wie das Buch besser hätte geschrieben werden können, um den von ihr favorisierten Erzählschwerpunkt deutlicher werden zu lassen.
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