Johann Wolfgang von Goethe

Iphigenie auf Tauris

Interpretin: Jutta Wachowiak
Cover: Iphigenie auf Tauris
Patmos Verlag, Düsseldorf 2003
ISBN 9783491911222
CD, 14,95 EUR

Klappentext

Interpretin: Jutta Wachowiak. Schuld und Sühne auf Tauris in der Prosafassung. Die Geschwister Iphigenie und Orest wollen den Kreislauf von Blutrache und Gewalttat, aus dem ihre Familie nicht herauskommt, durchbrechen. Obwohl sie von einem Halbgott abstammen, ist an ihnen nichts mehr göttlich, sie sind nur noch Menschen. Ihr Weg, das Schicksal zu wenden, ist voller Gefahren. Goethes Schauspiel, das Schiller als "erstaunlich modern und ungriechisch" empfand, ist der Inbegriff klassischer Humanitätsdichtung. Die Prosafassung, die Urform dieses Werkes, mit ihren vielen schönen realistischen Details zeigt viel deutlicher als das Versdrama, wie problematisch und gefährdet der Sieg der Humanität ist, den Iphigenie bei den "Barbaren" auf Tauris herbeiführt. Jutta Wachowiak sprach diese erste Fassung von 1779 zuerst auf der Bühne des Deutschen Theaters Berlin. Für die Hörbuchfassung ging sie noch einmal ins Studio.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.05.2003

Als gelungenes Experiment würdigt Rezensent Wilhelm Trapp diese Hörbuch-Fassung der Iphigenie, bei der Jutta Wachowiak vom Deutschen Theater Berlin alle fünf Rollen spricht. Diese stimmliche Beschränkung hat für Trapp den Vorteil, dass man umso konzentrierter auf Goethes Sprache achten kann. Was Trapp zufolge allerdings nicht bedeutet, dass Wachowiak die Figuren eintönig gestaltet. Im Gegenteil - sie "raunzt Thoas' ruppiges Verlangen, blendet als Phylades, erstarrt in Orests Depression", lobt der Rezensent. Auffällig ist die "starke, singende Phrasierung", mit der Wachowiak diese "unbekannte, härtere 'Ur-Iphigenie'" spricht, findet Trapp. Leise Stellen wirken auf ihn zuweilen "überbetont", was er darauf zurückführt, dass die intime Studioaufnahme nicht den Entfaltungsraum der Bühne bietet. Insgesamt macht sich Wachowiak nach Ansicht des Rezensenten die Direktheit der Urfassung der Iphigenie zu nutze, um ihre Heldin menschlicher zu machen, sich entwickeln zu lassen.
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