John Dickie

Die Freimaurer

Der mächtigste Geheimbund der Welt
Cover: Die Freimaurer
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2020
ISBN 9783103973358
Gebunden, 560 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Irmengard Gabler und Karl Pichler. Mit Schwarzweiß-Abbildungen. Der Historiker und Mafia-Experte John Dickie liefert die erste umfassende und seriöse Geschichte der Freimaurer - des Geheimbunds, der seit seiner Gründung im 18. Jahrhundert die Geschicke des Westens entscheidend mitbestimmt hat.Mozart, Goethe und Friedrich der Große gehörten dazu. George Washington, Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill auch. Genauso wie Louis Armstrong, Walt Disney und vielleicht auch Brad Pitt. Sie alle eint der wohl mächtigste und mysteriöseste Geheimbund der Welt, die Freimaurer-Loge.Von Winkel und Zirkel im Grundstein des Kapitols bis zur Pyramide auf dem amerikanischen Dollarschein - die Symbole der Freimaurer sind eingegangen in die westliche Ikonographie der Macht. Aber wie weit reicht ihre Macht wirklich? Haben die Freimaurer die Französische Revolution ausgelöst? Stecken sie hinter den Serienmorden von Jack the Ripper? Oder steht ihr Griff nach der Weltherrschaft gar unmittelbar bevor?Der Historiker Dickie entlarvt Mythen und zeigt gleichzeitig auf: Von den aufkeimenden europäischen Nationalstaaten und der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung bis hin zu Sklavenhandel, Imperialismus und der Frauenfrage haben die Freimaurer eine Schlüsselrolle in den Kerndebatten der westlichen Gesellschaft gespielt.John Dickie deckt das fundamentale Paradox auf, wie ausgerechnet ein geheimer und exklusiver Männerbund entscheidend zur Verbreitung der westlichen Werte von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität beigetragen hat.John Dickie ist Historiker am University College London und Mafiaexperte. Nach einem Radiointerview, in dem er die Mafia als "Freimaurer für Kriminelle" bezeichnet hatte, wurde er zu einem Gespräch in die Freimaurerloge gebeten. Dies sollte der Anfang einer langen Reise auf den Spuren der Freimaurer sein - von Washington über New York nach Rom, Neapel, Wien und Paris. John Dickie, selbst kein Freimaurer, erklärt uns diesen mysteriösesten aller Geheimbünde, ohne dabei je die kritische Distanz zu verlieren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.01.2021

Rezensent Florian Ebeling informiert uns, dass John Dickies Buch über die Freimaurer keine wissenschaftliche Gesamtdarstellung ist, eher das Buch eines Journalisten, ohne gründliche Berücksichtigung der Forschungsliteratur zum Thema mit deutlichen Lücken und auch mit Effekthascherei. Rituale, Symbole und die Bedeutung der Freimaurerei im Lauf der Zeiten kann der Autor laut Ebeling aber vermitteln. Der Fokus liegt dabei auf Großbritannien, den USA und Italien, erklärt Ebeling, auf der Verbindung von Freimaurerei und Mafia etwa. Welche Rolle die Freimaurer in der Weltpolitik spielten, kann ihm der Autor auch zeigen. Vermisst hat der Rezensent u.a. Genaueres zu den Freimaurern in Deutschland, Frankreich, Nord- und Osteuropa und zur Beziehung zwischen den Logenbrüdern und der Literatur.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 21.12.2020

Rezensent Fabian Wolff scheint das Buch des Romanisten John Dickie nicht wirklich vom Hocker zu hauen, so seriös ist es auch sein mag. Weder löst der Autor die Mythen um die Freimauer restlos auf noch heizt er Verschwörungstheorien an, erklärt Wolff. Stattdessen dokumentiert er nüchtern alte Freimaurer-Texte und führt den Leser an die Ursprünge des Bundes als Maurer-Vereinigung. Wenn der Autor die angeblich liberal gesinnten Freimaurer zum Opfer nationalsozialistischer Regime in Spanien, Italien und Deutschland stilisiert, geht er für Wolffs Empfinden allerdings etwas zu weit. Als "Gegengeschichte" taugt dieser Ansatz für Wolff jedenfalls nicht.