Jostein Gaarder

Ein treuer Freund

Roman
Cover: Ein treuer Freund
Carl Hanser Verlag, München 2017
ISBN 9783446254435
Gebunden, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Jakop Jacobsen ist stets ein Einzelgänger gewesen, seit seiner Jugend in einem abgelegenen Tal in Norwegen. Sein bester Freund Pelle ist eine Handpuppe, mit der er lange Gespräche führt und die deutlich schlagfertiger ist als er selbst. Und er hat ein merkwürdiges Hobby: Jakop geht gern auf fremde Beerdigungen. Er gibt sich dort als Freund des Toten aus, bei den Familien der Toten fühlt er sich wohl. Dumm nur, wenn jemand sein falsches Spiel durchschaut ... So wie Agnes. Jakop verliebt sich in sie und hofft, dass sie ihn trotz seiner Eigenart und des vorlauten Pelle erhört.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.06.2017

Von Jostein Gaarder lässt sich Rezensent Matthias Hannemann gern belehren. Denn der norwegische Autor verfügt über so viel Witz und Eleganz, dass den Kritiker nicht mal die linguistischen Monologe stören, die der leicht autistische, mit einer Handpuppe namens Pelle zusammenlebende Antiheld Jacob Jacobsen bei den Beerdigungen, auf die er sich als ungebetener Gast einschleicht, zum Besten gibt. Auch dass Gaarders Roman sich durch all die Wort-, Orts- und Göttergeschichten bisweilen wie ein Skandinavistik-Seminar liest, nimmt der Rezensent dem Autor nicht besonders übel. Viel zu gern hat er diese mit verschiedenen Anekdoten gespickte "Einsamkeitsstudie" gelesen, die ihm nicht nur grundlegende Einsichten in das "Menschsein" gewährt, sondern von Gabriele Haef laut Hannemann auch einwandfrei übersetzt worden ist.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.04.2017

Hannelore Schlaffer lädt alle Seelenkundigen zur Lektüre von Jostein Gaarders neuem Roman ein. Derart verrätselt erscheint ihr der skurrile Text, der laut Schlaffer eigentlich ein Brief ist, dass sie der "Tiefenforschung" des Briefeschreibers schon sehr aufmerksam folgen muss, um nicht den Faden zu verlieren. So aber entdeckt sie einen Proustschen Helden, der sich bei fremden Beerdigungen einschleicht, auf der Suche nach der verlorenen Familie. Sein Bericht über die Seelenverwandtschaft mit einer Handpuppe wird für Schlaffer beinahe zum Krimi, allemal jedoch zu einer interpretatorischen Herausforderung.
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