Stian Hole

Garmans Sommer

Ab 5 Jahre
Cover: Garmans Sommer
Carl Hanser Verlag, München 2009
ISBN 9783446233140
Gebunden, 48 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Noch nie ist ein Sommer so schnell vergangen wie der, bevor Garman in die Schule kommt. Vielleicht liegt es daran, dass Garman beim Gedanken daran ein bisschen bange ist. Ob man irgendwann mal vor gar nichts mehr Angst hat? Nein, sagen Garmans Großtanten. Tante Ruth zum Beispiel hat Angst vorm Winter, weil alten Damen schnell kalt wird und die Straßen dann so rutschig sind. Sogar Mama fürchtet sich: vorm Zahnarzt, bei dem sie nächsten Dienstag einen Termin hat. Ein kleiner Trost ist es schon, dass auch Erwachsenen manchmal mulmig ist ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.08.2009

Zu einem expliziten Lob kann sich Rezensentin Sieglinde Geisel nicht durchringen, sie erwähnt aber, dass Stian Holes ungewöhnliches Buch "Garmans Sommer" bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Zunächst beschreibt sie es als ein Buch des Abschieds: für den Jungen Garman geht der Sommer zu Ende, für seine alten Tanten das Leben. Doch die Bilder, in die Hole diese Erzählung fasst, scheinen recht irritierend: Mal nennt Geisel die hier gezeichnete Melancholie üppig, mal kühl, dann ist sie wieder albtraumhaft grell, mal rätselhaft poetisch, dann wieder trügerisch idyllisch.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.07.2009

Als großartiges Gesamtkunstwerk feiert eine hingerissene Rezensentin Katharina Granzin dieses Buch des norwegischen Grafikers und Kinderbuchautors, dessen Bilder sie als Mischung aus John Heartfield und Monty Python beschreibt. In ihnen verwandele sich die Welt vor dem Auge des Betrachters in etwas Fremdartiges, derweil die erzählte Geschichte selbst eigentlich nur von drei Tanten handele, die Titelheld Garman bei einem Besuch eine Mütze schenken, wobei dann auch verschiedene Stadien des Zahnens eine Rolle spielten. Und alsbald sieht die Rezensentin zu ihrem Entzücken über allem "wie ein Sommerwölkchen" einen philosophischen Diskurs über die Endlichkeit des Lebens schweben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2009

Mit den technischen Raffinessen der Bildbearbeitung will Andreas Platthaus sich nicht lange aufhalten. Spielt eine Rolle in diesem Buch, aber nicht für die Kinder. Die freuen sich nämlich, genau wie der Rezensent, weniger über das Künstliche als über die lebens- und freudespendende traurig-schöne Geschichte um Vergänglichkeit aus der Perspektive eines Sechsjährigen. Platthaus ist sich sicher. Und so nimmt er auch die übergroßen Köpfe und das kuriose Inventar in den Bildern nicht als etwas Rätselhaftes, sondern schlicht als Teil der wundersamen Welt der Kindheit, als Glück. Die "ausgefeilte" Dramaturgie, der Bilderfolge wie der einzelnen Seiten, entgeht Platthaus dabei nicht. Zwischen schreiend bunt und klassisch elegant, wie sie sind, erscheinen sie ihm voll kostbarer Einsichten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.03.2009

Dieses Bilderbuch über den kleinen Garman, der Angst vor seinem ersten Schultag hat, bietet nicht nur dem Auge, sondern auch dem Ohr etwas, lobt Boris Halva in seiner Rezension. Da nicht davon die Rede ist, dass das Buch spricht, singt oder Mundharmonika spielt, muss er damit wohl meinen, dass man es nicht nur anschauen, sondern auch lesen kann. Dabei hat es dem Rezensenten die Illustration besonders angetan, denn die findet Halva in ihrer Kombination von Collagetechniken und Computergrafik originell, komisch und "herausfordernd". Fürs Auge, nehmen wir an, nicht fürs Ohr.
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