Julia Jamrozik, Coryn Kempster

Kinder der Moderne

Vom Aufwachsen in berühmten Gebäuden
Cover: Kinder der Moderne
Birkhäuser Verlag, Basel 2021
ISBN 9783035621679
Gebunden, 328 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Wie war die Erfahrung, in einem Bau der Moderne aufzuwachsen? Wie hat diese radikal andere Umgebung die Kinder und späteren Erwachsenen geprägt? Dieses Buch zeichnet ein intimes und ungewöhnliches Porträt der Architektur der Avantgarde. Die Autoren haben "Oral History"-Interviews mit ehemaligen Bewohnern geführt und dabei heitere wie auch ergreifende Erinnerungen aufgezeichnet.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 23.06.2021

Rezensentin Eva Hepper freut sich über das Buch von Julia Jamrozik und Coryn Kempster. Der Ansatz erscheint ihr besonders. Wie Kinder das Leben in ikonischen Architektenhäusern wie der Villa Tugendhat, der Marseiller Unité d'Habitation oder der Stuttgarter Weissenhofsiedlung erlebten, darüber hat sie in keiner der unzähligen Publikationen über die Häuser bislang etwas gelesen. Weil die Häuser und ihre Erbauer auf das lebensverändernde Potenzial von Architektur abhoben, könnte ein solcher Zugang jedoch vielversprechend sein, glaubt Hepper. Enttäuscht wird sie nicht, die meisten der im Band Interviewten berichten von verzauberten Ausblicken und befreiender Offenheit. Für Hepper ein äußerst originelles Buch, das mit Fotos und Zeichnungen sinnvoll ergänzt wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.04.2021

Fasziniert hat sich Rezensentin Sabine von Fischer mit Julia Jamrozik und Coryn Kempster auf das Abenteuer eingelassen, vier moderne Wohnikonen und deren Bewohner zu besuchen. Die beiden Architekten haben sich mit ihrem Kind auf eine Reise im Wohnwagen zu Mies van der Rohes Villa Tugendhat in Brünn, Hans Scharouns Villa Schminke im sächsischen Löbau, Le Corbusiers Unité d'Habitation in Marseille und Ouds Reihenhaus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung begeben und die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht: In Le Corbusiers Villa ließen sich von deren Bewohnerin Gisele Moreau deren ganze Lebensgeschichte entlang des Hauses erzählen, in Scharouns zum Museum umgewidmeter Villa Schminke durften sie sogar übernachten, erzählt die Kritikerin. Die zahlreichen Abbildungen und privaten Einblicke machen für die Rezensentin den besonderen Reiz des Buches aus. Und einen Zugang zu ganz besonderer Architektur bietet der Band auch, versichert sie.