Julie Otsuka

Solange wir schwimmen

Roman
Cover: Solange wir schwimmen
Mare Verlag, Hamburg 2023
ISBN 9783866486911
Gebunden, 160 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Katja Scholtz. In ihrem Schwimmbad fühlen sie sich zu Hause, hier können sie bei ihren täglichen Bahnen ihre Sorgen hinter sich lassen: Designer, Nonnen, Hundesitter, Veganerinnen, Polizisten, Professorinnen, Schauspieler... Bis eines Tages ein Riss erscheint - am Beckengrund, aber auch im Gedächtnis von Alice, die genau wie die anderen hier im Schwimmen stets Trost und Halt gefunden hat. Während sie bald nur noch in bruchstückhaften Erinnerungen schwimmt, versucht ihre Tochter, sich in ihre Mutter hineinzuversetzen, ihr Verhältnis zueinander neu auszuloten und Alice' Leben Sinn und Zusammenhang zurückzugeben.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 07.09.2023

Rezensentin Katharina Borchardt hat selten ein so bewegendes Buch zum Thema Demenz gelesen, wie diesen Roman von Julie Otsuka. Die amerikanische Autorin erzählt auch aus eigener Erfahrung von einer Tochter, deren Mutter früh dement wird. Wenn jene Alice schwimmt, geht es ihr gut - bald aber wird das Bad geschlossen, ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich und die Tochter muss zunehmend Verantwortung übernehmen. Allein wie Otsuka die Risse in der Mutter-Tochter-Beziehung auslotet, detailreich, aber ohne sie zuzuspachteln, findet Borchardt beeindruckend. Vor allem aber lobt sie Sprache der Autorin, der sie ein Gespür für leise Töne, "spitze Zitate" und Witz attestiert: "Jeder Satz ein Miniporträt" und von Katja Scholtz kongenial übersetzt, schließt sie.