Karl Wolfskehl

Karl Wolfskehl

Eure Sprache ist auch meine. Gedichte aus dem italienischen Exil
Cover: Karl Wolfskehl
Quintus Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783947215805
Gebunden, 160 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Ralf Georg Czapla. In seinem Gedichtzyklus "Die Stimme spricht" (1934/36), der im schweizerischen und italienischen Exil entstand, verarbeitete Karl Wolfskehl nicht nur das persönliche Schicksal der Emigration, sondern begegnete auch der Anfechtung jüdischer Identität durch den Nationalsozialismus. Der Zyklus ist als Zwiegespräch mit einer göttlichen Stimme gestaltet, in dem das lyrische Ich zunächst den Verlust der Heimat beklagt, ehe es in diesem Verlust das Schicksal der Juden als wanderndes und leidgeprüftes Volk gespiegelt sieht und neues Vertrauen zu Gott schöpft. Der Zyklus wird hier in einer kommentierten Ausgabe vorgestellt, dazu eine Auswahl weiterer Exilgedichte, zu denen "Das Lebenslied - An die Deutschen" gehört, in dem der Dichter aus der Rückschau unter anderem seine Beziehung zu Stefan George reflektiert. Über die individuelle Situation Wolfskehls im Exil hinaus beschreibt das Nachwort die nach Italien emigrierten deutschen Literaten als Formation, die der trügerischen Hoffnung erlag, man habe sich in das Land geflüchtet, für das Goethe in seiner Italienischen Reise warb, und nicht in das Land Mussolinis.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.01.2024

Der von Ralf Georg Czapla herausgegebene Band ist, erläutert Rezensent Eberhard Geisler, ein Nachdruck des Gedichtbandes "Die Stimme spricht" von Karl Wolfskehl aus dem Jahr 1936, der dessen 1947 entstandenen Ergänzungen einschließt. Der deutsch-jüdische Dichter und Stefan-George-Adept Wolfskehl beschäftige sich in den hier versammelten Gedichten mit seinem Judentum, das für ihn in enger Verbindung stehe mit seiner Identität als Deutscher, was sich auch in den Gedichten eindrücklich niederschlage. Georges Einfluss ist in manchen Arbeiten spürbar, so Geisler, der abschließend erläutert, dass der Titel des neuen Bandes auf Martin Luther anspielt.
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