Lena Blaudez

Spiegelreflex

Roman
Cover: Spiegelreflex
Unionsverlag, Zürich 2005
ISBN 9783293003446
Gebunden, 266 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Ada Simon ist Fotoreporterin. Afrika ist ihre zweite Heimat. In Cotonou, der größten Stadt in Benin, scheint alles so zu sein wie immer. Doch nachdem Adas bester Freund, der Politiker Patrick, vor ihren Augen ermordet wird, verwandelt sich ihr Alltag zusehends in einen Albtraum. Immer tiefer verstrickt sich Ada in die afrikanische Realität und die kalte Realpolitik, bei der sich alles um fette Kredite aus Brüssel und die Gier nach Schürfrechten dreht. Bald weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann. Wider Willen wird Ada zum Spielball entgegengesetzter Interessen. Schließlich versucht sie in einem Akt der Verzweiflung, der tödlichen Gefahr zu entrinnen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 17.02.2005

Dieser Debütroman von Lena Blaudez beginnt dort, wo Geschichten über Europäer immer anfangen, nämlich auf dem "Flughafen", meint Tobias Gohlis, der, je weiter seine Lektüre dieses in Benin im "Milieu der Entwicklungshelfer" spielenden Kriminalromans fortschreitet, in den Bann gezogen wird. Die Hauptfigur ist eine Fotografin, die in Afrika versehentlich etwas fotografiert, was sie nicht soll, und sich nun auf der Flucht befindet, fasst Gohlis zusammen. Im folgenden entfaltet sich die ganze "unglaubliche Welt" von Benin, in der "alles nebeneinander existiert", von Voudouzauber bis "Steuerbetrug" und es entsteht ein "lebenswirkliches" und in seinen "Schattierungen der Finsternis" beeindruckendes Bild, lobt der Rezensent. Kann man sonst in Krimis mitverfolgen, wie "das Recht entsteht", so kann man im vorliegenden Buch erleben, "wie es zerrüttet wird", so Gohlis fasziniert.