Lisa St Aubin de Teran

Deckname Otto

Roman
Cover: Deckname Otto
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783458173403
Gebunden, 572 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ebba D. Drolshagen. Deckname Otto ist die Geschichte eines venezolanischen Revolutionärs, der nach Europa kam und für Algeriens Unabhängigkeit kämpfte, bevor er aufbrach, um Guerillero zu werden und sein Land zu befreien. Von den Anden in die Straßen von Paris, aus der Hitze Kubas ins verregnete London, von Algier bis auf den Marktplatz von Tübingen führen die unglaublichen Wege eines Mannes, dessen Gestalt von Jugend an Gerüchte und Legenden umgaben. Oswaldo Barreto Miliani, Revolutionär mit dem Decknamen Otto, geboren 1934 in den venezolanischen Anden, durfte erst nach Jahrzehnten in sein Land zurückkehren, wo er heute zurückgezogen lebt. Nicht ohne Verwunderung angesichts der Zufälle und Fügungen, die aus dem Studenten mit Hang zur deutschen Philosophie einen Tatmenschen machten, erzählt er sein abenteuerliches Leben zwischen den Welten. Otto kämpft, wird gefangengenommen und gefoltert; kann fliehen, nach Salamanca und Paris. Er studiert Hegel und Heidegger, liest Sartre und Celan, wird Berater Fidel Castros, Freund Che Guevaras und heiratet Vida, eine persische Aristokratin, Freundin von Farah Diba , die ihn erst nach einer langen, die Grenzen der Selbsterniedrigung streifenden "Belagerung" erhört.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.2007

Einigermaßen rhapsodisch fallen Hans Christoph Buchs Kommentare zu diesem Roman aus. Man erfährt ohne rechten Zusammenhang manches über die Autorin und den real existierenden Gegenstand ihres Romans. Lisa St.Aubin de Teran verliebte sich, noch minderjährig, in einen venezuelanischen Revolutionär, folgte ihm später nach Venezuela, wo sie eine Kaffeeplantage leitete und dann zusehends erfolgreiche Romane schrieb. Dieser hier ist autobiografisch und sein Held Oswaldo Barreto Milani eine Figur, die zwar erfunden klingt, aber keineswegs ist. Ein Revolutionär, der zum Antikommunismus umschwenkt, im Gefängnis dann Vorträge hält über Martin Heidegger und Paul Celan. Seine Geschichte erzählt St. Aubin de Teran und wenn man dem hingerissenen Rezensenten glauben darf, tut sie es mit der Spannung eines Dan Brown, aber über dessen Romane weit hinausreichenden literarischen Qualitäten. "Hochkarätig", lobt Buch, und nach 572 "lebensprallen" Seiten fühlt er sich "beglückt und bereichert".
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