Louis Sachar

Bradley

Letzte Reihe, letzter Platz. (Ab 12 Jahre)
Cover: Bradley
Carl Hanser Verlag, München 2003
ISBN 9783446203365
Gebunden, 192 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Klaus Fritz. Gib mir einen Dollar oder ich spuck dich an!", so reagiert Bradley auf Jeffs ersten Annäherungsversuch. Jeff ist neu in der Klasse, für ihn war nur der Platz neben Bradley, dem "Monster", frei. Warum ist Bradley eigentlich immer so fies? Jeff ahnt, dass kein Mensch nur eklig sein kann. Indem er sich auf die Mädchentoilette verirrt, schafft er es sogar, Bradley zu beeindrucken. Ob man so einen Freund fürs Leben gewinnt?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.12.2003

Louis Sacher, der sich schon in seinen letzten Büchern zum "Anwalt von schwierigen Kindern, von Außenseitern" gemacht habe, wie Hubert Filser schreibt, hat mit seinem neuen Buch, einer Art Fabel, seine Linie konsequent fortgesetzt. Protagonist der Geschichte ist der ebenso schwierige wie einsame elfjährige Junge Bradley, der seinen Platz - "ausgeschlossen, fast wie betäubt" in der titelgebenden letzten Reihe auf dem letzten Platz gefunden hat. Was ganz wie ein nach dem amerikanischem Schwarzweiß-Muster gestrickter ernster Sozialroman beginne, beugt der Rezensent dem eventuellen Vorbehalten des Lesers vor, finde eine fast "surreale" Wendung in dem Auftauchen der als guten Fee in Erscheinung tretenden Schulpsychologin Carla Davis, die in ihrer kurzen Wirkungsdauer an der Schule allein Bradley, dem Spiegelbild des Klassenprimus, die Kraft zu geben vermag, seinen Weg in die glückliche Welt zu finden.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.11.2003

Sehr eingenommen zeigt sich Sonja Sondersorge von Louis Sachars Buch, das witzig und rührend zugleich die Geschichte des zehnjährigen Bradley erzählt, den niemand leiden könne, am wenigsten er sich selbst. Einfühlsam, "ohne falsches Pathos oder unrealistische Beschönigungen" schildert Sachar den heutigen Schulalltag aus der Sicht des Außenseiters und seine allmählichen Öffnungsversuche, wie Sondersorge lobt, und dies alles, ohne an der nötigen Ironie zu sparen. Lobend erwähnt die Rezensentin auch die Übersetzung von Klaus Fritz, der Sachars Ton mit viel Gespür und Witz wiedergebe.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.10.2003

Siggi Seuss beschreibt die Hauptfigur dieses Jugendromans als richtiges "Monster", denn Bradley lügt, ist faul und verbal ausfällig und furchtbar unbeliebt. Deshalb wird er auch von allen "verachtet und verspottet", bis eine neue Schulpsychologin auftaucht und die verfahrenen Verhältnisse aufmischt, fasst die Rezensentin die Handlung zusammen. Als "realistischen Roman" soll man ihrer Ansicht nach das Buch auf keinen Fall lesen, denn dann würde man dem britischen Autor womöglich eine "moralische Botschaft" unterstellen. Als "modernes Märchen" dagegen, in der die "Feen" in Gestalt von Schulpsychologinnen auftauchen, so Seuss begeistert, ist das Buch ein richtiges Lesevergnügen und löst "wahre Freude" aus.
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