Andreas Schendel

Nimm Anlauf und spring

Jugendroman (Ab 13 Jahre)
Cover: Nimm Anlauf und spring
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2003
ISBN 9783312009404
Gebunden, 108 Seiten, 11,90 EUR

Klappentext

13 ist ein Alter irgendwie dazwischen, findet Ben. Um erwachsen zu werden, muss man rebellieren, etwas Wildes tun, Gesetze brechen! Er wandert nachts umher, kippt Underbergs aus der väterlichen Bar, und gerät in Panik, als er feststellt, dass er in seinem Unterschlupf eines nachts nicht allein ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.11.2003

Der dreizehnjährige Ben beschließt eines Tages, sich nachts heimlich aus dem Haus zu stehlen und ein verlassenes Haus in der Nachbarschaft auszukundschaften, erzählt die Rezensentin Sonja Sondersorge. Die nächtlichen Ausflüge werden ihm zur Angewohnheit, und was ihm dabei begegne, sei vor allem er selbst und sein Blick auf die anderen. Und so werde Ben und auch dem Leser allmählich klar, dass hinter dem scheinbaren Frieden im Elternhaus Spannungen lauern, die vielleicht auch ihm zuliebe nicht ausgetragen werden. Da Ben, ehe er sich aus dem Haus schleiche, immer an der Tür der Eltern horche, werde er zum eigentlichen "Chronisten ihrer Entfremdung". Für die Rezensentin ist das Besondere an diesem Buch der - auch im wörtlichen Sinne - "schleichende Gang der Handlung" und Bens "stiller Übergang ins Erwachsenwerden", als er das angespannte Schweigen der Eltern aufbricht. Andreas Schendels Sprache findet sie manchmal ungelenk und "seltsam schräg", die Sätze wirkten mitunter wie "zerlegt", doch gerade das macht für sie "das gewisse Etwas" dieses Romans aus, entspreche diese Tonlage doch auch Bens "verhaltener Art" und seiner Zuflucht in den Alkohol. Das mache seine Figur aber "keineswegs bedenklich, sondern vielmehr bedenkenswert".
Stichwörter