Luigi Nono, Enzo Restagno

Incontri - Luigi Nono

Im Gespräch mit Enzo Restagno
Cover: Incontri - Luigi Nono
Wolke Verlag, Hofheim 2004
ISBN 9783936000320
Gebunden, 191 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Matteo Nanni und Rainer Schmusch. Im März 1987 traf sich Luigi Nono in Berlin mit Enzo Restagno, um über mehrere Tage hin viele Stunden lang seine Autobiografie zu erzählen: Die Jahrzehnte der Avantgarde, von den frühen 1940er bis in die späten 1980er Jahre passieren Revue, ihre Diskurse, Hoffnungen, Zerwürfnisse und nicht zuletzt die Frage nach politischem Egnagement. Enzo Restagno gab dem die Gestalt eines zusammenhängenden Gesprächs, das er anlässlich des von ihm betreuten Turiner Festivals für Neue Musik "Settembre Musica" im selben Jahr publizierte. Hier liegt diese einzigartige Lebensrückblick auf Deutsch erstmals in einer ausführlich kommentierten und mit Register versehenen Ausgabe vor, die die vielen Erwähnungen, Anspielungen und unausgesprochenen Bezüge zu Leben und Werk des 1990 verstorbenen Komponisten zugänglich und verständlich macht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.04.2005

Ja, wer war denn nun eigentlich wirklich Luigi Nono? Kann man mit dem Streichquartett "Fragmente - Stille, An Diotima" von 1980 eine "Wende" ansetzen? Eine Entwicklung vom Linksengagierten hin zum "hölderlinisch auratisch" Verinnerlichten? Diese Fragen wirft Gerhard R. Koch auf. Eine Antwort sucht er in den von Matteo Nanni und Rainer Schmusch herausgegebenen "Incontri": "Luigi Nono im Gespräch mit Enzo Restagno." Die Gespräche von Enzo Restagno seien "unerhört instruktiv", findet Koch. Restagnos geduldige Fragen lösen beim Künstler "Erinnerungs- und Reflexionsschübe" aus. Vor allem das dialektische Widerspiel von Stille und Lärm, von Versenkung und Aufruhr gerät dabei in den Blick. Weitere Themen: Die venezianische Jugend. Der Faschismus. Die Freundschaft mit Bruno Maderna. Das Interesse für mittelalterliche Musik. Den Beginn von Verdis "Otello" klassifiziert Nono als "brüllende, stürmende Stille". Für Koch ist das ein Verweis "auf Wittgensteins 'Unklangbares', viel gewaltsamer als alles, was gesagt wird."
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