Maggie Millner

Paare

Eine Liebesgeschichte
Cover: Paare
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2024
ISBN 9783608966121
Gebunden, 128 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von: Eva Bonné. Wer die Fesseln einer herkömmlichen Paarbeziehung einmal über Bord geworfen hat, will nie wieder dorthin zurück. Aber was, wenn doch?

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.03.2024

Äußerst angetan ist Rezensent Ijoma Mangold von Maggie Millners Versepos, das etwas erzählt, das man zu kennen meint: eine Liebesgeschichte im progressiven Milieu. Der Clou ist für Mangold die Form, genauer gesagt die Reimform, in die Millner die Geschichte verpackt. Paarreime sind das, was, auch für Eva Bonnés Übersetzung eine Herausforderung darstellt, die sie allerdings hervorragend meistert, lobt der Kritiker. Es gibt ein Nahverhältnis von Reim und Erotik, meint der Rezensent und liest bewundernd, wie sich "gleitgel" hier auf "quietschfidel" reimt. Außerdem ermögliche die Versform eine schöne Form der Verknappung. Inhaltlich geht es um eine lesbische Liebesgeschichte, in die auch die Liebe einer Figur zu einem Mann hinein funkt, und die zur Eifersuchtsgeschichte ausgebaut wird. Auch die abgründigeren Aspekte des Begehrens bekommen Millners Verse gut zu fassen, freut sich der rundum glückliche Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.02.2024

Es ist ein Experiment, auf das sich Rezensentin Meike Feßmann mit Maggie Millners "Paare" einlässt - und was für ein herrlich geglücktes! Wie die Protagonistin neue Formen des Begehrens erkundet, begehrt die Autorin nach neuen Formen des Erzählens. Die Geschichte, die sie in ihrem "umwerfenden Debüt" erzählt, ist altbekannt: Eine Frau liebt einen Mann, sie führen eine glückliche Beziehung, dann jedoch verliebt sich die Frau neu - in eine andere Frau. Und doch liest Feßmann  mit größter Freude, mit Spannung und intellektuellem Gewinn, denn: Millner bricht mit jenen vertrauten "männlich geprägten Erzählformen", in denen diese Liebesgeschichte uns normalerweise erscheint. Millner erzählt wunderbar leichtfüßig, mal in unreinen Paarreimen, mal in wunderbar rhythmisierter Prosa, dabei vereint sie Gegensätzliches auf so elegante und lockere Weise, das es sich nie gezwungen, nie angestrengt anfühlt, so Feßmann. Dass sich auch die Rezensentin auf diese luftige, spielerische, manchmal charmant schlurfige Sprache einlässt und mitspielt, freut die Rezensentin besonders. Ein kluges, komisches, originelles - ein glanzvolles Debüt!
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