Mark Twain

Unterwegs mit den Arglosen

Die Originalreportagen aus Europa und dem Heiligen Land
Cover: Unterwegs mit den Arglosen
Mare Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783866486553
Gebunden, 528 Seiten, 44,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen übersetzt und herausgegeben von Alexander Pechmann. Im Sommer 1867 begleitete Mark Twain eine Gruppe von 77 amerikanischen Pilgern auf eine Vergnügungsreise mit dem Raddampfer "Quaker City" ins Heilige Land. In 50 Reisebriefen berichtete er der Zeitung Daily Alta California von seinen Abenteuern in Spanien, Italien, Griechenland, der Türkei und Palästina. Die kauzigen, komischen und ziemlich respektlosen Reportagen verarbeitete Twain zu seinem erfolgreichsten Buch "Die Arglosen im Ausland", doch wurde darin fast alles gestrichen, was Anstoß hätte erregen können. Nun endlich liegt die Erstübersetzung der Urfassung aller Berichte vor, ungekürzt und unzensiert: Twain at his best. Denn keine Kuh war dem jungen Reporter zu heilig, um geschlachtet zu werden, ganz gleich, ob es sich dabei um den Nationalstolz seiner Reisegefährten oder die Kunstschätze und Pilgerstätten der Alten Welt handelte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.08.2021

In einer Hommage auf Mark Twain feiert Rezensentin Renate Wiggershaus auch den neu - und ihrer Ansicht nach von Alexander Pechmann ausgezeichnet - übersetzten Reportagenband "Unterwegs mit den Arglosen", der viele Passagen enthalte, die für frühere deutsche Ausgaben zu derb oder vielleicht auch einfach zu witzig waren. Twain erzählt in diesen Texten von der Bildungs- und Vergnügungsreise, die er 1867 mit einer Gruppe Amerikanern durch Europa und zu den Heiligen Stätten Palästinas unternommen hatte. Wie Wiggershaus weiß, machte der Band den Schriftsteller über Nacht berühmt und vermögend. Die Unbekümmertheit, mit der sich Twain über die bereisten Länder und ihre Bewohner mokiert, kann die Rezensentin verkraften, allerdings nur weil die spitze Feder des Satirikers auch vor den eigenen Landsleuten nicht halt macht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.06.2021

Rezensent Jochen Schimmang stößt auf viele Glanzpunkte in diesen Reiseberichten Mark Twains. Twain reist über die Azoren nach Europa und weiter ins Heilige Land, und was er zu erzählen hat, erinnert Schimmang in seiner Schärfe an Thomas Bernhard. Die Azoren-Bewohner: Faulpelze. Die Pariser: Meuchelmörder. Und Galiläa: nichts als Wüste. Dass Twain Lob für Versailles, die Genueser Frauen und den Mailänder Dom übrig hat, fällt laut Schimmang da umso mehr ins Gewicht. Ein Lektürespaß, meint er, der sogar von gewisser (eher trauriger) Aktualität ist, etwa, wenn der Autor feststellt, wie der osmanische Sultan unliebsame Zeitungen einfach verbietet.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 17.04.2021

Hans Zippert bewundert Mark Twain und seine Fähigkeit, über Epidemien, Touristen und die Unwirtlichkeit Palästinas mit beißender Schärfe, Respektlosigkeit, Witz und Sachkenntnis zu schreiben, und das trotz enormem Alkohol- und Tabakkonsums. Twains Zeitungsreportagen von seiner Kreuzfahrt von New York bis nach Ägypten, die die Grundlage für sein Buch "The Innocent Abroad" bildeten, in der Übersetzung von Alexander Pechmann erfreuen den Rezensenten durch ihre Unmittelbarkeit und Ungeschliffenheit und machen ihm bewusst, dass viele von Twains Beobachtungen auch heute noch Gültigkeit besitzen.