Albert Londres

Ein Reporter und nichts als das

Cover: Ein Reporter und nichts als das
Die Andere Bibliothek, Berlin 2013
ISBN 9783847703488
Gebunden, 460 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Petra Bail und Dirk Hemjeoltmanns. La Chine en folie, 1925: China-Reise. Albert Londres reist quer durch den chinesischen Bürgerkrieg: Zerrüttung und Grauen, große und kleine Räuber, Tschangtsolin und Kulis und vor allem Shanghai, die Kapitale des internationalen Jobbertums: "Es gibt Städte, wo man Kanonen macht oder Stoffe oder Schinken. In Shanghai macht man Geld." Er schreibt heitere, unabhängige und autoritätenverachtende Reportagen, er schildert die Kapriolen der Korruption und ist dabei stets sozialkritisch und investigativ.
"Der ewige Jude am Ziel": 1929 reist Londres über London und Prag in die Karpaten und weiter via Czernowitz, Lemberg und Warschau nach Palästina, um seinen Landsleuten die Lage der Juden zu schildern. Das Buch ist ein Überblick über die soziale Position des Judentums, gesehen mit den Augen eines genialen Journalisten. Es zeigt einen Ausschnitt der sozialen und moralischen Judennot in einer Fülle erlebter und gesehener Tatsachen und die Möglichkeit einer Lösung durch die Besiedlung Palästinas. Es ist die letzte Momentaufnahme der osteuropäischen Juden vor dem Massenmord.
Pêcheurs de Perls, 1931: Reise durch Djibouti, Dschidda (Saudi-Arabien), das Rote Meer, Zeila, Aden, Dubai und Bahrain und das Horn von Afrika. Die Zusammenstellung von Reportagen stellen ein ungemein wichtiges journalistisches und historisches Zeitdokument dar und sind in Londres typisch ungeschminkten, schonungslosen, doch menschenliebenden Ton geschrieben sind und werden hier erstmals in Deutsche übersetzt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.2014

Hymnisch bespricht Rezensent Hubert Spiegel den unter dem Titel "Ein Reporter und nichts als das" herausgegebenen Band mit Reportagen des Starjournalisten Albert Londres. In den Berichten, etwa über Londres' Begegnung mit Gandhi, Nehru und Tagore oder über seine Reisen nach Serbien, Griechenland, in die Türkei oder die Sowjetunion entdeckt der Kritiker einmal mehr, den feinsinnigen, stilistisch brillanten und zugleich selbstbewussten, im besten Sinne des Wortes "respektlosen" Reporter, der noch heute seinesgleichen sucht. Neben Londres' Reportagen über seinen Aufenthalt in China, ist der Rezensent vor allem fasziniert von den Eindrücken und weitsichtigen Prognosen, die der Reporter nach seinem Besuch in Palästina niederschreibt. Auch mit Marko Martins Nachwort, dass ihm interessante Einblicke in das Leben dieses eigensinnigen Menschen gewährt, ist der Kritiker äußerst zufrieden.
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