Marwan Abou-Taam (Hg.), Ruth Bigalke (Hg.)

Die Reden des Osama bin Laden

Cover: Die Reden des Osama bin Laden
Diederichs Verlag, München 2006
ISBN 9783720527736
Gebunden, 256 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Herausgegeben, analysiert und kommentiert von Marwan Abou-Taam und Ruth Bigalke. Übertragung der Dokumente aus dem Englischen von Fiona Pappeler und aus dem Arabischen von Marwan Abou-Taam, Ruth Bigalke und Nermin Sharkawi. Der Al-Qaida-Führer Osama bin Laden ist für seine Anhänger zur unsterblichen Ikone des "heiligen Krieges" geworden. Gleich ob er noch lebt, gehören doch seine Botschaften zu den bedrohlichsten, aber wichtigsten Zeitdokumenten. Erstmals liegen seine aussagekräftigsten Reden jetzt in einer kritisch kommentierten Ausgabe vor. Seine Kalaschnikov hat Bin Laden in seinen Videobotschaften stets griffbereit. Welcher rhetorischen Waffen er sich in seinen Reden bedient, ist im Westen schwerer durchschaubar. Denn wie ein friedfertiger mystischer Dichter versteht er es, sein arabischsprachiges Publikum in den Bann zu schlagen. Die Islamwissenschaftler Marwan Abou-Taam und Ruth Bigalke beschäftigen sich seit Jahren mit dem islamistischen Terrorismus. Sie demaskieren die argumentativen Muster und Bilder des Al-Qaida-Gründers. Und sie zeigen, mit welchen Mitteln er den Terror als "Verteidigung" gegen die "Ungläubigen", gegen Christen und Juden, aber auch liberale Muslime präsentiert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.04.2006

Der "meistgesuchte Terrorist" der Welt, Osama bin Laden, ist im Westen ein bedrohliches "Phantom" geblieben, meint Markus Meßling, der den Band mit dessen von Marwan Abou-Taam und Ruth Bigalke herausgegebenen gesammelten Reden deshalb nachdrücklich begrüßt. Nun erst könne sich auch der westliche Leser ein Bild von der "Weltanschauung und Persönlichkeit" des Al Qaeda-Führers machen, so der Rezensent, den besonders der nützliche Kommentar der Herausgeber, die die Reden in ihren "politischen Kontext" einordnen und die "sachdienlichen" Fußnoten überzeugen. In ihrer "guten Einleitung" machten die Herausgeber zudem klar, dass insbesondere in der von vielen islamischen Männern "empfundenen Ohnmacht" eine gemeinschaftliche Erfahrung liege, auf der Bin Ladens fundamentalistische Demagogie aufbauen kann.