Nicholas A. Christakis, James H. Fowler

Connected!

Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist
Cover: Connected!
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010
ISBN 9783100113504
Gebunden, 440 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Jürgen Neubauer. Nicholas A. Christakis und James H. Fowler haben soziale Netzwerke erforscht und zeigen, wie diese unmerklich auf unser Verhalten abfärben. Für ihre Forschungen erschlossen sie die bislang größte Menge an persönlichen Daten, unter anderem aus Facebook-Profilen und der Erfassung und Langzeitstudie einer gesamten Kleinstadt. Die Auswertung zeigt: Verhaltensmuster und Gefühle der Menschen sind wie ein Fischschwarm. Nicht ein einzelner Fisch entscheidet, wohin es geht, sondern der Schwarm trifft die Entscheidung.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.11.2010

Insgesamt zufrieden zeigt sich Burkhard Müller mit Nicholas A. Christakis' und James H. Fowlers Buch über Netzwerke als Schlüssel der Gesellschaft, auch wenn er nicht immer überzeugt ist. Das von den Autoren propagierte Denken in Netzwerken scheint ihm insofern reizvoll, als es individualistische und kollektivistische Ansätze vermittelt und die Kategorie des Mittleren erschließt. Die Stärken des vorliegenden Buchs sieht er dann auch bei der Analyse von Gruppen bis zu tausend Personen. Was sich innerhalb dieses Rahmens abspiele, stellten die Autoren "überzeugend und zuweilen überraschend" dar. Müller sieht das Buch weltanschaulich im amerikanischen Kommunitarismus angesiedelt und glaubt, dass es konservativer sei als seine "dynamische Attitüde" vermuten ließe. Die Schwäche des recht unterhaltsam zu lesenden Werks sieht er dort, wo die Autoren zum großen Ganzen übergehen. Hier findet er kaum eine neue Erkenntnis, sondern konstatiert eine Tendenz zu Binsenweisheiten. Ein wenig genervt ist er zudem vom permanenten Auftritt des steinzeitlichen Mammutjägers zur Erklärung des Sozialverhaltens. "Ohne diese mechanische Verbeugung vor Darwin ist heute, so scheint es", schließt der Rezensent, "kein populäres Sachbuch komplett."
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.06.2010

Erhellend scheint Rezensent Daniel Goldstein diese Untersuchung des Einflusses von virtuellen und realen Netzwerken von Nicholas Christakis und James Fowler. Als Glücksratgeber, wie der Untertitel "Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist" vielleicht nahe legen könnte, taugt das Buch für ihn allerdings nicht. Dagegen weisen die Autoren seines Erachtens nach, dass sich nicht nur Informationen und Gerüchte, sondern auch Normen und Verhaltensweisen oft durch Mundpropaganda verbreiten. Wie er hervor hebt, fanden Christakis und Fowler auch bei indirekten Beziehungen in sozialen Netzwerken 5 bis 10 Prozent mehr Übereinstimmung als per Zufall. Allerdings kommt zu seinem Bedauern die Unterscheidung von Übereinstimmung als Effekt von "Gleich und Gleich gesellt sich gern" und als Effekt von Einflussnahme etwas zu kurz.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.04.2010

Dass sich der sozial gut vernetzte Mensch gleich ein ganz neues Selbstbewusstsein aneignet, wie es Nicholas A. Christakis und James H. Fowler in ihrem Buch nahelegen, möchte Manuela Lenzen nicht für bare Münze nehmen. Über die Entstehungs- und Funktionsweisen sozialer Netzwerke und deren Einfluss auf menschliche Verhaltensweisen und Gesellschaft lässt sich Lenzen allerdings gern belehren. Staunenswert findet sie: Wie unser Verhalten von Menschen beeinflusst wird, die wir gar nicht kennen, etwa in einem von den Autoren rekonstruierten Glücksnetzwerk von 1020 Personen. Für Lenzen werden nicht nur soziale Prozesse verständlicher. Sie erkennt auch, wie wichtig soziale Netzwerke für die (Über)lebenschancen eines Menschen sind, wichtiger als Ethnie, Klasse, Geschlecht oder Bildung.
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