Nick Hornby

How to be Good

Roman
Cover: How to be Good
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2001
ISBN 9783462030273
Gebunden, 342 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Clara Drechsler und Harald Hellmann. Sie ist eine gute Ärztin. Sie hat eine normale chaotische Familie ? zwei Kinder und einen zynischen Mann. Katie Carr, Ich-Erzählerin und Heldin von Nick Hornbys neuem Roman, tut ihr Bestes. Doch das reicht nicht, als der charismatische Heiler DJ GoodNews auftaucht und alles ins Trudeln gerät...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.11.2001

Andrea Gerk ist tief enttäuscht von diesem Buch, das den inneren Wandel eines seit 24 Jahren verheirateten Ehepaars beschreibt. Sie fragt sich, was mit dem bissigen Humor des Autors passiert ist, den sie bisher besonders schätzte. Was eine "hinreißende Satire über den links-liberalen Mittelstand in der Wertekrise" hätte werden können, sei lediglich zu einer "schlechten Karikatur" geraten, die am Ende schrecklich "bieder" ausgefallen sei, so die Rezensentin betrübt. Sie nimmt dem Autor seine "Überzeichnungen" und seine "eindimensionalen" Figurenbeschreibungen richtig übel und zum Schluss des Romans sieht sie gar das "Niveau zeitgenössischer Erbauungsliteratur" erreicht, was sie vollends erbost.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2001

Dieser Roman scheint dem Rezensenten Nils Minkmar einige Rätsel aufzugeben: Hornby nun ganz moralisch? Minkmar ist sich nicht sicher, ob die Wandlung eher etwas mit Hornbys Engagement für seinen behinderten Sohn zu tun hat oder damit, dass in Großbritannien ein neues Interesse an Moral entstanden ist. Es geht - so der Rezensent - hier um den plötzlich erwachten Wunsch der Protagonisten, ein guter Mensch zu sein und dabei möglichst den "gewohnten Lebensstil" zu bewahren. Und so lässt Hornby die Ärztin Katie über die eigenen "moralischen Unzulänglichkeiten" reflektieren - und zwar so intensiv, dass man als Leser bald Überdruss verspüre. Minkmar scheint an dem Buch eine Richtung zu vermissen: Der Autor verliere sich in den inneren Monologen, vieles passiere, ohne weitere Folgen für die Geschichte zu haben. "Ein seltsam aufgewühltes, unfertiges Buch, das in alle Richtungen zugleich zu streben scheint", findet Minkmar. Dabei sei den Protagonisten selbst unklar, wohin sie aufbrechen möchten: "in die Kirche, in die Bibliothek, in neue Formen von Kommunalismus?" Immerhin, so Minkmar, ist dem Autor hier eine "perfekte Synthese zwischen E und U (gelungen), wie sie sich jeder Literaturbetrieb ersehnt".
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 29.08.2001

Gerrit Bartels fragt sich, was um alles in der Welt in Nick Hornby "gefahren ist": Wo ist der Witz des Autors geblieben, rätselt der Rezensent, der der Ansicht ist, dass es sich hier um ein Buch handelt, dass "mit aller Macht nachdenklich sein will". Für Bartels Geschmack geht es hier zu viel um Sinnsuche, um das Hinterfragen von Wertesystemen. Dabei gelängen dem Autor zwar auch überzeugende und schöne Passagen, etwas wenn es um das Innenleben der Protagonistin Katie geht oder wenn über Ehe, Sex und das Leben als 40-Jährige nachgedacht wird. Doch die Auseinandersetzungen, die Katie mit Ehemann David und Wunderheiler DJ GoodNews austrägt, findet Bartels "immer ermüdender". Diese ganze Goodness im Buch geht im spürbar auf die Nerven. Zwar gibt er zu, dass Hornbys Glaube an die Kraft der Liebe etwas Anrührendes hat, doch gleichzeitig findet er das alles auch furchtbar bieder: Im Vergleich zu Michel Houellebecq wirke Hornby nun wie "ein braver Stadtschreiber, der aus seinem kleinem Viertel mit den Reihenhäusern nie rausgekommen ist".
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