Patricia Reilly Giff

Das Glück bis in die Zehen spüren

(Ab 10 Jahre)
Cover: Das Glück bis in die Zehen spüren
Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2004
ISBN 9783789136115
Gebunden, 192 Seiten, 9,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Irmela Bender. Wenn Hollis an den Sommer ihrer Träume zurückdenkt, sieht sie saftig satte Sommerfarben vor sich. Sie denkt an die Wärme, die die Regans, ihre Pflegefamilie ihr entgegengebracht haben. Aber immer wieder ist da diese Stimme in ihrem Hinterkopf, die ihr zuflüstert, dass sie nichts als Schwierigkeiten bringt - und dass sie schuld war an dem Streit, mit dem der Sommer zu Ende gegangen ist. Deshalb ist Hollis auch mal wieder weggelaufen. Doch diesmal landet sie bei der Künstlerin Josie - und das ist ihr Glück. Denn bei Josie erkennt Hollis langsam, dass sie eigentlich nur eines möchte: wieder zurück zu den Regans und für immer bei ihnen bleiben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.11.2004

Siggi Seuss empfiehlt ein außergewöhnliches Buch, das von einem außergewöhnlichen Mädchen auf der Suche nach ihrem individuellen Weg in der Welt handelt. Die 12-jährige Hollis Wood hat ein Talent: Sie zeichnet Bilder, die ihr Leben ganz genau beschreiben - ein Leben zwischen Pflegefamilien, zwischen Orten, zwischen den Geschichten ihres Lebens. Jedes Kapitel, schreibt Seuss, eröffnet mit der Erinnerung an ein Bild, das eine dieser erinnerten Phasen erfasst. In der Gegenwart der Erzählung zieht Hollis zu der liebenswerten älteren Kunsterzieherin Josie. Doch warum verließ sie ihre letzte Pflegefamilie, bei der sie sich so heimisch gefühlt hatte wie nie zuvor? Was geschah in der Nähe des Sommerhauses am Delaware River? Patricia Reilly Giff, so Seuss, "erzählt mit Herzensgüte und mit Wärme für ihre Figuren", gestaltet mit Sprache, was Hollis mit Farben zeichnet: "Aufnahmen des Augenblicks", die immer die Suggestion ganzer innerer Welten enthalten.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.11.2004

Wären da nicht die Bilder der Autorin, so hätte Patricia Reilly Giffs neues Buch "auch leicht zum Rührstück" werden können, urteilt Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel. Der Roman schildert die Suche eines Findelkindes nach dem Glück, sein Los, es nie lange in einer Familie aushalten zu können, Ängste und Verluste und schließlich die finale Erkenntnis, dass man sich manchmal selbst im Wege stehen kann. Das "drohend Sentimentale" werde in erster Linie durch die Zeichnungen der "vielfach ausgezeichneten" Autorin und ihrer "hervorragenden" Übersetzerin ins "Greifbare" und Reale geholt. Diese Bilder, die Giff ihre Protagonistin malen und bei sich tragen lässt, zeigen das Leben im Rückblick, der dazugehörige Text schildert die Gegenwart, so Menzel anerkennend. Aus diesem "kontrastierenden Wechselspiel" der Zeiten bezieht der Roman nicht nur "Spannung", sondern auch seine "literarische Qualität", lobt sie.