Petr Borkovec

Fünfter November und andere Tage

Gedichte 1990-1996
Cover: Fünfter November und andere Tage
Edition Korrespondenzen, Wien 2006
ISBN 9783902113405
Gebunden, 100 Seiten, 18,50 EUR

Klappentext

Aus dem Tschechischen von Christa Rothmeier. Deutsch-Tschechisch. Ein Buch "über nichts", wie Flaubert es erträumte, "nur durch die innere Kraft des Stils zusammengehalten"? Fünfter November ist ein Buch über das Fast-Nichts von kleinen Bewegungen, Gängen und Handgriffen im privaten Raum - wie in dem Titel gebenden Gedicht, in dem fast nichts geschieht, als dass der Tag, die Ziffer, in Wort und Schrift übersetzt wird und dadurch sinnliche Gewissheit erlangt. Und doch tauchen wir mit jedem Gedicht in ein Kalendarium des Lichts und der Schatten, in Jahreszeiten, Gezeiten der Natur, Zeiten der Menschen. "Ich höre, wie es dauert."

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.03.2007

Felix Philipp Ingold stellt drei Neuerscheinungen des jungen tschechischen Lyrikers Petr Borkovec vor, die ihn offensichtlich gleichermaßen kaltgelassen haben. Die freundlichsten Worte findet der Rezensent noch für den Band "Fünfter November und andere Tage", eine Gedichtauswahl aus den Jahren 1990 bis 1996. Borkovecs Interesse gilt dabei nicht den Umbrüchen jener Jahre, sondern "provinziellen und familiären Motiven", der Natur und den Jahreszeiten. Hier findet Ingold zwischen "mythologischen Reminiszenzen" und "angestrengten" Metaphern hin und wieder auch Verse von "bezwingender Schönheit". Doch auch diese können Ingold nicht mit den vielen konventionellen Bildern und kitschigen Tendenzen versöhnen. Einem kritischen Blick, urteilt er streng, können Borkovecs Gedichte nicht standhalten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.06.2006

Peter Demetz macht dieses aus drei frühen Gedichtbänden des tschechischen Dichters Petr Borkovec zusammengestellte Buch Lust auf Mehr. Zugleich beeilt er sich zu erklären, der Dichter schreibe ganz bestimmt nicht nur über böhmische Dörfer, sei also kein Ruralist, die dem Rezensenten offenbar unsympathisch sind. Jedenfalls braucht der Leser offenbar nicht auf die von Demetz erhoffte Edition von Borkovecs späteren Gedichte zu warten, um beeindruckt zu sein. Prägnanz und Distanz sind für den Rezensenten die Vorzüge des Autors, auch die Anleihen bei Expressionisten wie Trakl und Heym hält er für bereichernd. Gleichfalls als Gewinn erscheint ihm die Arbeit der Übersetzerin Christa Rothmeier. Für jedes noch so seltene Wort, meint er, finde sie das "wunderbarste Äquivalent".
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