Rainer Moritz

Mein Vater, die Dinge und der Tod

Cover: Mein Vater, die Dinge und der Tod
Antje Kunstmann Verlag, München 2018
ISBN 9783956142574
Gebunden, 200 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

"Mein Vater, die Dinge und der Tod" ist ein Buch über Trauer und Verlust, über eine Generation, eine Zeit, aber auch ein Buch, das erzählt, wie wir uns erinnern. Wenn die Erinnerung spricht, sprechen die Dinge. Da ist der Sessel, der von der Fußballleidenschaft des Vaters erzählt, von den Nächten, in denen der Wecker gestellt wurde, um legendäre Boxkämpfe nicht zu verpassen. Da das selbst gemalte Ölbild an der Wand, das an eine Begabung des jungen Vaters erinnert, die in seinem Leben auf der Stecke blieb. Da die Uhr, ein Geschenk, das er zu einem Firmenjubiläum bekam, da der Bierkrug, der seine bayerische Herkunft wachrief … In den Alltagsdingen vergegenwärtigt Rainer Moritz ein ganzes Leben, eine ganze Welt, besonders und unwiederbringlich. Dieses so liebevolle wie unsentimentale Porträt seines Vaters in seiner Zeit erzählt davon, wie wir uns vergewissern, wer wir sind, wenn wir mit dem Tod, mit dem Tod der Eltern konfrontiert werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.01.2019

Rezensent Christoph Bartmann dankt Rainer Moritz für einen gelungenen Ausflug in die alte Bundesrepublik, in eine Zeit, als die Dinge, wie ein Sessel, ein Aschenbecher oder eine Lesekrippe noch auf den Menschen, der sie benutzte, verwiesen und über diesen auf eine ganze Generation. Wer in Moritz' Vaterbuch nach einer dysfunktionalen Familiengeschichte sucht, wird laut Bartmann indes enttäuscht. Alles, was der Autor nach dem Tod des Vaters erkundet, atmet Harmonie und die gepflegte Langeweile der Elterngeneration, versichert Bartmann.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2018

Rezensent Oliver Jungen staunt, was von Vätern so bleibt. Bei Rainer Moritz beziehungsweise seinem Vater sind das ein abgewetzter Fernsehsessel, der Duft von Rasierwasser und der Standaschenbecher. Gut, dass Moritz dabei nicht stehen bleibt, sondern die leicht elegische Familienrückschau zu einem Generationenporträt weitet, das für den Rezensenten den Unterschied zwischen den Post-68ern und deren Eltern gut sichtbar macht. Die Annäherung über den Besitz scheint Jungen gar nicht so konzeptuell, schließlich handelt es sich um Epochenzeugen, meint er.
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