Roberto Simanowski
Stumme Medien
Vom Verschwinden der Computer in Bildung und Gesellschaft

Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2018
ISBN 9783957575210
Gebunden, 304 Seiten, 24,00 EUR
ISBN 9783957575210
Gebunden, 304 Seiten, 24,00 EUR
Klappentext
Der digitale Wandel der Gesellschaft wird von konzeptlosen Politikern und gewinnorientierten Unternehmern diskussionslos durchgewunken und vorangetrieben. Die gelegentliche Kritik an Fake News, Filterblasen und dem Verlust der Privatsphäre trifft nur die Symptome einer viel grundsätzlicheren Gefahr für das Fortbestehen unserer Demokratie. Auch die Schulen und Universitäten entziehen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, wenn sie nur vermitteln, wie man die neuen Medien sicher nutzen und effektiv in der Forschung einsetzen kann, statt auch die kulturstiftende Funktion des Computers zu betrachten. Roberto Simanowski plädiert in seiner Streitschrift für eine neue Medienbildung, die kritisch operiert statt affirmativ. Nicht allein die Anwendungskompetenz muss im Zentrum der Bildung stehen, sondern die Frage, wie die neuen Medien unser Leben und unsere Weltwahrnehmung ändern.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.09.2018
Rezensent Fridtjof Küchemann empfiehlt Robert Simanowski Studie über digitalisierte Bildung nicht nur Lehrern. Instruktiv und einleuchtend kann ihm der Medienwissenschaftler darlegen, wie Informiertheit den Platz der Bildung einnehmen konnte und wie "Medienkompetenz" sich zu Werten wie Freiheit und Verantwortungsbewusstsein verhält. Darüber liest der Kritiker in der auf Humboldt, Mendelssohn oder den Pädagogen Peter Villaume zurückgreifenden Analyse, was Dozenten an Schule und Hochschule gegen eine Entwicklung, die Schüler zu "evaluiertem Humankapital" macht, tun können und wie weit wir uns in Richtung Kontrollgesellschaft bewegen. Dass der Autor die Digitalisierung dennoch nicht voreingenommen ablehnt, rechnet ihm Küchemann hoch an.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.05.2018
Björn Hayer erkennt mit dem Medien- und Literaturwissenschaftler Roberto Simanowski die Bedeutung des autonomen Subjekts im Cyberspace. Gegen hilflose Pädagogik und technische Ausstattung setzte der Autor auf umfassende Bildung und Aufklärung. Klingt kulturpessimistisch, ist es auch, meint Hayer. Allerdings überzeugt den Rezensenten Simanowskis Gegenrezept durchaus - als hellsichtiger Weckruf. Die vom Autor bemühten Oppositionen findet er allerdings oft allzu plakativ.
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