Roger Fritz

Boulevard der Eitelkeiten

Fotografien und Erinnerungen
Cover: Boulevard der Eitelkeiten
Schirmer und Mosel Verlag, München 2022
ISBN 9783829609357
Gebunden, 320 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Luchino Visconti, Paul Bowles, Romy Schneider - all diese Berühmtheiten gekannt zu haben war das Privileg des Münchener Fotografen Roger Fritz. Dabei hat der Ausnahme-Bildreporter, der auch Schauspieler, Regisseur, Gastronom, kurz: ein niemals ruhender Lebenskünstler war und sich das Fotografieren selbst beigebracht hatte, die Stars nicht einfach nur getroffen. Vielmehr näherte er sich den Schönen, Mächtigen, Reichen und Berühmten so selbstverständlich auf Augenhöhe, dass aus den Begegnungen über sieben Jahrzehnte hinweg kluge, empathische und sehr persönliche Porträts hervorgegangen sind. Sein fotografisches Lebenswerk in einem Band zusammenzufassen, in dem er zu jeder der abgebildeten Figuren eine selbst erlebte Geschichte beisteuerte, war Roger Fritz' Projekt des vergangenen Frühjahrs und Sommers. Herausgekommen ist ein einmalig reichhaltiger Text/Bild-Band, der nicht nur vom sensiblen und unpolemischen Blick auf die Porträtierten lebt, sondern auch den Menschen Roger Fritz in seiner schillernden Vielseitigkeit zwischen Society-Leben und ästhetischem Anspruch, Weltläufigkeit und Geerdet-Sein in München spiegelt. Das Buch, das sich Roger Fritz selbst zum Geschenk aus Anlass seines 85. Geburtstags machen wollte, wurde durch seinen Tod Ende November 2021 nun zu seinem künstlerischen Vermächtnis. Es soll am 14. Januar erscheinen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.2022

Als Fotograf, Filmemacher und Schauspieler besaß Roger Fritz viele Talente, und er wäre bestimmt ein noch namhafterer Künstler geworden, wenn er nicht auch so ein gutes Leben geführt hätte, sinniert Rezensent Claudius Seidl beim Blättern durch diesen Fotoband. Kurz vor seinem Tod vor einem Jahr hatte Fritz noch eine Auswahl zusammengestellt, erklärt Seidl, der mit geradezu zärtlichem Blick die Bilder der bundesrepublikanischen Society betrachtet: Romy Schneider, Luchino Visconti, Dolly Dollar, Franz Josef Strauß. Fritz verlieh den Menschen Glamour in dem Sinn, dass er sie zum Leuchten brachte, bemerkt Seidl, aber er konnte sie auch demaskieren: Wenn Helmut Kohl an der Fliege seines Verteidigungsministers Manfred Wörner zupft, erkennt der Rezensent eine geradezu vulgäre Geste der Macht.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.03.2022

Rezensent Christian Mayer empfiehlt den Bild- und Textband mit Fotos und Anekdoten des Filmemachers und Promifotografen Roger Fritz, der es nicht nur geschafft hat, die wilden 70er zu überleben, sondern sie laut Mayer auch noch auf unnachahmlich beiläufige Weise festzuhalten. Ob mit Hardy Krüger im Zoo, mit Helmut Berger in Schwabing oder mit Dolly Dollar am Strand von Rio - Fritz macht eine gute Figur und drückt im entscheidenen Moment auf den Auslöser, staunt Mayer. Die Porträts erzählen dem Rezensenten ohne grelle Effekte vom Glam in der alten BRD. Nur die abgedruckten Lebensdaten der Promis stimmen nicht immer, schränkt Mayer seine Begeisterung ein.
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