Rolf Avena

Mordaffäre Molitor

Ein Tatsachenroman
Cover: Mordaffäre Molitor
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006
ISBN 9783898124096
Kartoniert, 264 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Im Jahr 1907 hält ein Mordprozess ganz Europa in Atem. Der junge, aufstrebende Rechtsanwalt ist angeklagt, seine Schwiegermutter erschossen zu haben, und wird zum Tode verurteilt. Aber ist er wirklich der Täter? Oder ist er das Opfer eines einseitig ermittelnden Staatsanwalts? Ein Roman nach einem authentischen Kriminalfall, der bis heute ungelöste Fragen aufwirft. Ein Justizdrama um einen Angeklagten, der bis zuletzt seine Unschuld beteuert, um dessen schöne Schwägerin, der eine Affäre mit ihm nachgesagt wird - und um sehr viel Geld.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2007

Beate Tröger beurteilt Rolf Avenas Roman über den spektakulären wie umstrittenen Indizienprozess gegen den Juristen Carl Hau im Jahr 1907 als "durchaus lesenswert". Hau wurde vorgeworfen, seine Schwiegermutter ermordet zu haben, die Frage, ob er wirklich der Täter war, konnte nie mit Sicherheit beantwortet werden. Der 1956 erstmals erschienene, jetzt neu aufgelegte Roman rückt nach Auskunft Trögers den Ablauf des Prozesses ins Zentrum. Avena schildere Hau als haltlosen Menschen, als Gejagten, der Opfer einer voreingenommenen Justiz wird. Tröger fühlt sich gerade im Blick auf die geschilderten Prozessfolgen an die Dreyfus-Affäre erinnert. Sie bescheinigt dem Autor, die unklare Motivlage der in den Fall involvierten Personen gekonnt für die Schilderung eines Sittenbilds des großbürgerlichen Milieus zu nutzen. Sprachlich allerdings wirkt Avenas Bearbeitung des Stoffes auf sie leicht angestaubt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de