Ruth Rendell

Das Verderben

Kriminalroman
Cover: Das Verderben
Blanvalet Verlag, München 2000
ISBN 9783764500528
Gebunden, 479 Seiten, 22,96 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Cornelia C. Walter. Durch das Städtchen Kingsmarkham geht eine Welle der Gewalt - gegen Frauen, gegen Außenseiter und Missliebige aller Art und sogar gegen die Polizei. Zuerst verschwinden kurz nacheinander zwei junge Mädchen. Als sie nach wenigen Tagen scheinbar unbeschadet zurückkehren, weigern sie sich, über ihre Erlebnisse Auskunft zu geben. Dann wird ein Sittlichkeitsverbrecher aus der Haft entlassen, und sofort sind den Bürgern von Kingsmarkham die Zusammenhänge klar. Eine militante Bürgerinitiative wird gegründet, die so brutal vorgeht, dass schließlich ein Polizist ums Leben kommt. Und dann verschwindet, spurlos und geheimnisvoll, das kleine Töchterchen eines wohlhabenden Bilderbuchehepaars. Chief Inspector Wexford und sein Assistent Burden haben plötzlich alle Hände voll zu tun.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2001

Lutz Krützfeldt hatte sich anscheinend mehr von diesem Krimi erhofft. Zwar weiß er Rendells Gespür für die "Gefühlslage in ihrem Land" sehr zu schätzen - schließlich ist dieses Buch im Original bereits 1999 erschienen, kurz bevor in England tatsächlich ein Haus belagert wurde, in dem ein vorbestrafter Kinderschänder wohnte. Gut gefällt dem Rezensenten auch, dass sich die Autorin nicht so sehr auf die Psyche des Pädophilen konzentriert, sondern mit "lakonischen Sätzen und böser Ironie" die Entstehung von Gerüchten und einer Pogromstimmung beschreibt. Doch insgesamt zeigt sich Krützfeldt enttäuscht über die seiner Ansicht nach häufig ins Leere laufenden Spannungskurven, die den "Zusammenhalt des Romans" eher sabotierten. Insgesamt "weder Fisch noch Fleisch", lautet das Fazit des Rezensenten.
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