Stefanie Peter (Hg.)

Alphabet der polnischen Wunder

Ein Wörterbuch
Cover: Alphabet der polnischen Wunder
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783518419335
Gebunden, 328 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Illustriert von Maciej Sienczyk. Wissen Sie, warum die Straßenbahnen in Krakau Helmuty heißen? Warum die Pampers Schlüsselpositionen in den öffentlich-rechtlichen Medien bekleiden und Dresiarzy, Trainingsanzugträger, als Protagonisten der polnischen New Economy gelten? Wissen Sie noch, was das Wunder an der Weichsel war? Was sich in Katyn und Jedwabne abspielte? Was es mit den Kresy, dem Handkuss und der Westerplatte auf sich hat? Warum der polnische Jazz so intellektuell, der Berlin-Warszawa-Express so beliebt und der Club der polnischen Versager so erfolgreich ist?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2008

Gustav Falke ist begeistert von diesem Buch, auch wenn er einräumt, dass es sich eher um einen Sammelband mit ungleich langen Beiträgen handelt als um ein Wörterbuch. Dabei hat er nicht nur begriffen, wie vielfältig Polen ist, er konnte auch ein wenig in echt "polnische Vorurteilsstrukturen" hineinwachsen! Doch die Beiträge sind von unterschiedlicher Qualität. Ganz schlecht weg kommt namentlich Martin Pollack mit seinen Texten über die antisemitische Säuberungswelle von 1968 und über den Schlusstrich. Dagegen mochte er Cord Riechelmanns Artikel über den polnischen Wappenadler sehr oder über die die Bahnstrecke Petersburg-Paris entlang ziehenden Saatkrähen. Lobend erwähnt werden auch Texte über den polnischen Cool Jazz, über Trainingsanzugsträger (Dresiarzy) und Mohair-Hüte tragende alte Damen sowie die Nieprzysiadalnosc, die Abkehr polnischer Schriftsteller vom Gesellschaftlichen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.01.2008

Nicht sehr begeistert zeigt sich Jörg Plath von diesem Band. Vielmehr muss man präzisieren: Die Illustrationen von Maciej Sienczyk gefallen ihm ausgesprochen gut. Umso bedauerlicher, dass der große Teil des Rests nicht wirklich überzeugen kann. Sehr viel Aufregendes oder gar Wundersames jedenfalls lernt der Rezensent nicht aus den kurzen und "subjektiven" Einträgen. In den "besten Beiträgen" erscheint ihm Polen hübsch "pittoresk". Größeres Lob ist vorstellbar.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.12.2007

Freudig begrüßt Marie Luise Knott diesen Band, der ein Polen jenseits der üblichen Klischees vorstellt. Das von Stefanie Peter herausgegebene Buch, das 130 kurze Essays von zahlreichen Autoren präsentiert, findet sie rundum instruktiv und spannend. Neben Einträgen wie "England" (Protektionsmacht), "Landkarte" (Territorialgeschichte), "JP II" (Kirche), "Jedwabne" (Antisemitismus) findet sie darin Informatives etwa über den "Club der polnischen Versager", die legendäre Warschauer Galerie "Foksal" oder über "Solidarnosc" sowie jede Menge Erzählungen aus dem "Reich der kollektiven Fantasie". Besonders gefallen haben ihr auch die Illustrationen von Maciej Sienczyk. Ihr Fazit: eine "lebendige Komposition aus Anekdoten, Informationen und Imaginationen", die einen bunten Blick auf die polnische Gegenwart biete.