Thomas Arzt

Die Gegenstimme

Roman
Cover: Die Gegenstimme
Residenz Verlag, Salzburg 2021
ISBN 9783701717361
Gebunden, 192 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

April 1938: Der Student Karl Bleimfeldner kehrt in seinen Heimatort zurück, um gegen den "Anschluss" an Hitlerdeutschland zu stimmen - als einziger im Dorf. Die riskante Tat bleibt nicht ohne Folgen im politisch aufgehetzten Landstrich. Gerüchte werden laut. Die Familie verstummt. Und eine Handvoll Übermütiger bricht auf, um den Verräter im Wald zu stellen. Wie durch ein Brennglas nimmt Thomas Arzt in "Die Gegenstimme" die 24 Stunden des 10. April in den Blick, an dem sich die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich vollzog, und schildert vielstimmig und eindringlich die Geschichte seines eigenen Großonkels.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2021

Rezensent Joseph Hanimann lauscht noch lange dem "grausigen" Nachhhall des Debütromans des Bühnenautors Thomas Arzt. In 29 Kapiteln begegnet er hier einer oberösterreichischen Dorfgemeinschaft im Jahr 1938, in deren Mittelpunkt der studierte Schustersohn Karl steht. Der hat am Wahlsonntag nämlich nicht Hitler gewählt und wurde in Folge, nachdem er beim Wählen vor Angst in die Hose gepinkelt hat, von den Dorfnazis mit Pistolen verfolgt und als "Gesinnungssau" beschimpft, resümiert der Kritiker, der hier eine Menge skurrile Situationen und differenzierte Figuren entdeckt. Gebannt, mitunter beklommen liest Hanimann die in "verkünstelt lokalem Sprachklang" erzählten Anekdoten. Auch dass Arzt genug Spielraum für Fantasie lässt, verbucht er als Gewinn. Den Gegenwartsbezug vernimmt der Kritiker zwar deutlich, aber für einen "epochenergreifenden Problemroman" ist die Geschichte einfach zu genau datiert, schließt er.
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