Tilman Spengler

Il Milione

Die Wunder der Welt
Cover: Il Milione
Manesse Verlag, Zürich 2023
ISBN 9783717525660
Gebunden, 432 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

 Illustrierte Jubiläumsausgabe, übersetzt von Elise Guignard, mit einem Nachwort von Tilman Spengler. Dieses Buch stammt aus einer Epoche, als die Welt noch voller Wunder war. Und von diesen Wundern, die dem Abenteurer Marco Polo auf seiner Asienreise entlang der Seidenstraße begegnen, berichtet er seinen Zeitgenossen in Europa in enthusiastischer Fülle und Detailverliebtheit. So entsteht Seite um Seite ein Kultur- und Sittenbild der bereisten Städte und Reiche, die so klangvolle Namen tragen wie Catai, Sapurgan, Balc, Sindufu, Quardandan, Mien oder Bangala. Ob sagenhaft mächtige Herrscher, würdevolle Tempeltänzerinnen, stolze Palastanlagen, kostbare Geschmeide und Gerätschaften, üppig geschmückte Bogen, Köcher, Sättel und Zaumzeug, nie gesehene exotische Tiere oder heidnische Gebräuche, Marco Polos legendäres Weltbuch strotzt nur so von fantastischen Reiseeindrücken, Anekdoten und Kuriositäten. Und als Handelsreisender hat er auch ein Auge für das Postwesen, den Geldverkehr, die Organisation des öffentlichen Lebens bei Tataren, Mongolen und Chinesen. Die vorliegende deutsche Version wurde übersetzt aus den ältesten erhaltenen Quellen, aus dem Altfranzösischen und Lateinischen (der genuesische Urtext ist verschollen) und ist versehen mit einem exklusiven Kommentar und vielen Erläuterungen. Das Einbandmotiv und die Farbtafeln aus dem Innenteil der Manesse-Jubiläumsausgabe stammen aus dem mittelalterlichen Codex Bodley 264.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.01.2024

Marco Polos Reiseberichte aus dem 14. Jahrhundert haben die Nachwelt nachhaltig fasziniert, so Rezensent Martin Oehlen, und das, obwohl man über das Leben des Autoren fast gar nichts weiß, und eben auch nicht, ob er die Erlebnisse, die er angeblich dem Schriftsteller Rustichello erzählt haben soll, tatsächlich gemacht hat. Jedenfalls erscheint die Chronik seiner Chinareise jetzt in einer schön aufbereiteten neuen Edition, die, wie Oehlen ausführt, von einem Nachwort Tilman Spenglers begleitet wird, eines Sinologen, der einige Argumente gegen die Authentizität des Materials zusammenträgt. Bei der Lektüre fällt Oehlen auf, wie geschickt Polo und Rustichello die Aufmerksamkeit der Leser fesseln, außerdem verweist der Rezensent auf einige besonders spektakuläre Episoden, in denen ein Herrscher seine Feinde in Teppiche wickelt, um sie zu töten, während anderswo Christen per Gebet einen Berg umplatzieren. Schön illustriert mit historischen Miniaturen ist das Buch außerdem, freut sich der Rezensent, der im Laufe der Lektüre einige Reiselust entwickelt.
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