Tim Davys

Amberville

Roman
Cover: Amberville
Piper Verlag, München 2008
ISBN 9783492052061
Gebunden, 382 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Vergessen Sie Schafe, vergessen Sie Katzen, und betreten Sie den verrücktesten Tatort der Kriminalliteratur: von Stofftieren bevölkert. Sonst aber ist in Amberville alles in bester Ordnung. Die Häuser gleichen einander aufs Haar, und zwischen den gepflegten Vorgärten stehen weiß getünchte Holzzäune. Für Eric Bär, den ausgestopften Teddy, hat dieses geordnete Leben an einem späten Vormittag im April ein vorläufiges Ende: Sein ehemaliger Boss, der zwielichtige Kasinochef Nicholas Taube, bittet ihn um einen Gefallen. Eric soll für ihn die berüchtigte Todes liste beschaffen, auf der jeder Bewohner von Amberville irgendwann einmal landet. Niemand weiß, wer die Liste führt und wer sie hat. Aber Eric Bär verabschiedet sich von seiner Frau Emma Kaninchen und macht sich mit drei Freunden aus alten Tagen auf, die Liste um jeden Preis zu finden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.12.2009

Susanne Klingenstein lässt sich von diesem Roman, dessen Figuren sämtlich der Kuscheltier-Welt entstammen nicht täuschen: es ist ein "philosophischer Krimi", der sich mit den letzten Dingen, sprich dem Tod, befasst. Der Teddybär Eric wird vom Großganoven von Amberville gezwungen, herauszufinden, wer für den Tod der Plüschtiere in Amberville verantwortlich ist, fasst die Rezensentin zusammen. Da der Krimi ohnehin ein durch und durch künstliches Genre ist, kann es ihr nur recht sein, dass dieses Buch auf das dies gewöhnlich verbergende "Illusionstheater" verzichtet und uns nur noch den Mechanismus vorführt. Denn in ihren Augen ist "Amberville" Kafkas "Der Prozess" nachgebildet, nur, dass es uns dessen existentialistische Inszenierung in "Stofftiersprache" übersetzt. Was sie letztlich davon hält, da hält sich die Rezensentin bedeckt, aber sie offenbart, sich in existentiellen Fragen doch lieber "an die Originalkrähe" Kafka halten zu wollen.
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