Kerstin Ekman

Schwindlerinnen

Roman
Cover: Schwindlerinnen
Piper Verlag, München 2012
ISBN 9783492055444
Gebunden, 448 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Hedwig M. Binder. Lillemor Troj, die gefeierte achtzigjährige Schriftstellerin, sitzt bei ihrem verblüfften Verleger: Er will nicht glauben, dass sie einen Unterhaltungsroman vorgelegt hat. Lillemor selbst aber kennt das Manuskript noch gar nicht - denn wieder hat es ihre jahrzehntelange Freundin Babba geschrieben, wie alle anderen Bücher auch. Nur diesmal enthält es die ungeschminkte, boshafte Wahrheit über die große Autorin Lillemor Troj. Es ist die Geschichte der beiden Frauen, ihrer Schwächen und Verletzungen - und natürlich ist es die Chronik ihres großen Betrugs… Kerstin Ekman nimmt sich selbst und die vornehme Welt der Literatur aufs Korn, wenn sie von der großen Abrechnung der beiden Frauen erzählt, von Aufrichtigkeit und Lügen, Einsamkeit und Nähe, Einbildung und Wirklichkeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.03.2013

Simon Strauss scheint sehr angetan zu sein von diesem Buch, von der geheimnisvollen, verstrickten Geschichte um den literarischen Bluff zweier Frauen im Schweden der 50er Jahre, von einer spektakulären Enthüllung, aber auch von der subtilen Darstellung der Tragik des biografischen Schreibens. Dass diese grande dame der schwedischen Literatur, Kerstin Ekman, ein so beunruhigendes Buch schreiben konnte, das dem Leser gleich mehrere Lesarten anbietet, von der Persiflage bis zum spannenden Protokoll eines Betrugs, hat Strauss angenehm überrascht.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2012

Sehr enttäuscht legt Peter Urban-Halle den neuen Roman von Kerstin Ekman zur Seite, die er von früheren Büchern her zwar schätzt, hier aber der Geschwätzigkeit zeiht. Als Buch über "die Verschrobenheiten des Literaturbetriebs", in der die Autorin sich nach Lesart des Rezensenten auf zwei Frauen aufspaltet - beide schließen einen Pakt, demzufolge die eine schreibt und die andere repräsentiert -, scheint es dem Rezensenten kaum neue Erkenntnisse zu bieten. Dafür stößt dieser sich schwer an Ekmans zwar altbekannter, hier aber offenbar impertinenten Neigung zum Detail, die ihm die Lektüre schwer verleidet. Davon schwer erschöpft rät er schließlich, die Autorin anhand ihrer vorangegangenen, lesenswerteren Büchern kennenzulernen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2012

Matthias Hannemann hat Kerstin Ekmans Roman über den Literaturbetrieb sehr genossen. "Schwindlerinnen" liest sich fast wie eine Kriminalgeschichte, findet er. Die beiden Protagonistinnen sind einen Pakt eingegangen: Lillemor Troj leiht ihrer Freundin Babba Namen, Gesicht und Ansehen für deren Schreibversuche, berichtet Hannemann. Die beiden haben Erfolg. Lillemor mausert sich bis zu ihrem achtzigsten Lebensjahr zur "Grande Dame der schwedischen Literatur", gibt Autogrammstunden und heimst Preise ein - bis Babba ein Manuskript unter eigenem Namen veröffentlichen will. In den Hauptrollen: Lillemor und sie und ihr Schwindel. Das leicht schizophrene Spiel mit Identität und Originalität wird noch potenziert, verrät der Rezensent. Ekman hat in Lillemor Trojs Biografie Parallelen zu ihrem eigenen Leben eingebaut: Kerstin Ekman, geborene Kerstin Lillemor Hjorth, feiert bald ihren achtzigsten Geburtstag. Auch Herkunft, Studium und Arbeit stimmen mit ihrer Figur überein, weiß Hannemann, der gleichwohl davor warnt, diesen Details zuviel Bedeutung beizumessen. Die Fiktion überwiegt, meint er.
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