Tobias Bleek

Im Taumel der Zwanziger

1923: Musik in einem Jahr der Extreme
Cover: Im Taumel der Zwanziger
Springer Verlag, Heidelberg 2023
ISBN 9783662666012
Gebunden, 316 Seiten, 29,99 EUR

Klappentext

In den 1920er-Jahren gerät nicht nur die Welt, sondern auch die Musik und das Musikleben ins Taumeln: zwischen Krise und Krieg, Abschottung und Austausch, dem resignativen Blick zurück und neuer Dynamik. Wie eng Musik und Gesellschaft miteinander verflochten sind, zeigt das Jahr 1923. Geprägt ist es durch Geschehnisse, Debatten und Entwicklungen, die uns auch heute noch beschäftigen.Im besetzten Ruhrgebiet wird Musik zu einem Mittel des politischen Kampfes; in der von der Hyperinflation erschütterten Weimarer Republik verschärft sich die Krise des Konzertlebens und der Kartenpreis steigt im Herbst auf 200 Milliarden Mark; in den USA machen afroamerikanische Blues- und Jazz-Größen wie Bessie Smith, oder Louis Armstrong im Rahmen der sogenannten "race records" ihre ersten Schallplattenaufnahmen; In Wien vollendet Arnold Schönberg seine ersten zwölftönigen Werke; In Paris schockiert Igor Strawinsky die Avantgarde mit seinem neoklassizistischen Bläseroktett und in Budapest setzt Béla Bartók mit seiner Tanz-Suite ein musikalisches Zeichen gegen den Nationalismus. Im Berliner Voxhaus wird mit der Ausstrahlung der ersten Funkstunde auf dem Höhepunkt der politischen und ökonomischen Krise das Zeitalter des öffentlichen Rundfunks in Deutschland eingeläutet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.08.2023

Rezensent Wolfgang Fuhrmann freut sich, dass Tobias Bleeks Buch nicht einfach nur das Jahr 1923 in den Blick nimmt, sondern mit der Musik auch einen klaren inhaltlichen Fokus aufweist. Fuhrmann, wie Bleek Professor der Musikwissenschaft, umreißt die einzelnen Kapitel und merkt an, dass das Buch - verständlicherweise - nicht alle potentiell interessanten Aspekte seines Themas behandelt. Mit Aufbau und Methodik der Fallstudien unter anderem zu Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Bessie Smith ist der Rezensent jedoch zufrieden. Insbesondere gefällt ihm, dass Bleek seine auf soziologische und historische Aspekte ausgreifende Argumentation am musikalischen Material selbst entwickelt, und zwar ohne auf akademische Fachsprache zurückzugreifen. Insgesamt ein Buch, das Lust auf Musik macht, so Fuhrmann.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de