Uljana Wolf

meine schönste lengevitch

Gedichte
Cover: meine schönste lengevitch
Kookbooks Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783937445571
Kartoniert, 88 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

"sist zappenduster im gedicht, welche sprache es wohl spricht?" - so dringt, aus dem Inneren einer nicht deklarierten Verpackung, die Stimme des Sternmulls, der wie viele Gedichte in Uljana Wolfs neuem Band Fragen nach der wechselseitigen Abhängigkeit von ästhetischer Produktion und herrschender Sprachpolitik aufwirft. Ob mit Grimms vertauschtem Goldesel, "Gerüstniks" oder Germaricans als Dolmetschern, kolonisierenden Seefahrern, übersetzenden Hysterikerinnen oder festgesetzten Asylbewerber_innen im deutschen Wald - es werden Grenzfälle besichtigt, "verholzene komplotts", und Konzepte wie Einwanderung oder die Schaffung nationaler Sprachidentitäten hinterfragt. So graben diese Gedichte an den Schnittstellen von Markt, Macht, Märchen und Mehrsprachigkeit und bringen Transfervorgänge ins Ruckeln -- oder ruckelten die nicht immer schon, eher Fiktion als Fundament? "diese sprache war mal firn, dann feriendings, die leuchtet jeden heim. und wo soll das sein: 'schnurz'."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.01.2014

Sibylle Cramer hat sich anstecken lassen von der ideenreichen, witzigen, vielsprachigen Kunst der Lyrikerin Uljana Wolf. Daran, dass Wolf zur Riege junger deutschsprachiger Poesiebestäuberinnen gehört, hat Cramer spätestens nach diesem Band keinen Zweifel mehr. Das Gedicht blüht!, findet sie. Auch wenn inmitten der verspielten, Cramer an Wunderblock-Strukturen erinnernden Zyklen hin und wieder auch ästhetische Spannungslosigkeit lauert, etwa wenn Wolf Merkel-Reden aufs Korn nimmt, bietet der Band der Rezensentin insgesamt eine assoziationsreiche Sprache, vielfältige Bezüge (etwa zu Kurt M. Stein, Goethe oder Märchen) und Unterhaltung auf hohem Niveau.
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