Ursula Krechel

Stimmen aus dem harten Kern

Gedichte
Cover: Stimmen aus dem harten Kern
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2005
ISBN 9783902144980
Gebunden, 170 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Dieses Poem folgt dem Ruf einer quer durch Mythen und historische Epochen ziehenden Truppe - vom Peloponnesischen Krieg bis zu den Schützengräben des 20. Jahrhunderts, den Invasionen des 21. Es horcht auf die Motive des Aufbruchs, zeichnet Invasion und Okkupation nach - des Geländes, der Sprache -, sieht die Spuren der Verwüstung und der Verheerung in den Köpfen, auf den Schlachtfeldern, fragt nach dem erschöpftem Glück der Heimkehr.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.10.2005

Die Rezensentin Angelika Overath ist entzückt. In ihrem Lyrikband "Stimmen aus dem harten Kern" beschäftigt sich Ursula Krechel nicht mit einem bestimmten Krieg, sondern geht der Sache auf den Grund, notiert die Rezensentin beeindruckt. Mit einer ungeheuren und nicht nachlassen wollenden "sprachlichen Dynamik" gehe Krechel bei ihrer Suche zu Werke, "destilliere" das Wesen des Krieges zu "intensivsten Sentenzen" und offenbare sich in diesem ins Wort getragenen Krieg als "unerbittliche Strategin der treffenden Silben mit rücksichtsloser Präzision". Dieser Zwang zur Genauigkeit sei es auch, der Krechels niemals beliebiger, sondern eben notwendiger Sprachartistik zugrunde liege. Die Dichterin, so die Rezensentin weiter, lässt Stimmen sprechen, "die aus Fegefeuern und Höllenkreisen singen", die jedoch niemals collagiert, sondern wie in eine einzelne Sprache "eingeschmolzen" wirken. Wer "Stimmen aus dem harten Kern" liest, der begegnet einer "fulminanten intellektuellen wie sinnlichen" Lyrik, so das ehrfurchtsvolle Fazit der Rezensentin.