Gert Jonke

Alle Gedichte

Cover: Alle Gedichte
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2010
ISBN 9783902497659
Gebunden, 158 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Vermutlich war Gert Jonke eine der letzten wahrhaftigen Dichter-Existenzen unter den deutschsprachigen Autoren: Sein Leben und Schreiben war eine untrennbare Einheit. Aber Gert Jonke als Lyriker? Ist da eine neue Seite an dem Sprachzauberer zu entdecken? Ja und nein. Das poetische Universum dieses Dichters kannte bekanntlich keine Gattungen und keine Grenzen. So sind viele der Chorlieder und Zorn-Arien, der Anrufungen und Gesprächsduette in seinen Theaterstücken unverkennbar lyrische Gesänge. Das hat auch sein Publikum so wahrgenommen. Hier erscheinen diese Kleinodien neben den originären Gedichten in einem neuen Kontext.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.06.2010

Welt wird Sprache. Wie das geht, kann Nico Bleutge in Gert Jonkes schmalem lyrischem Oeuvre beobachten. Den Autor hält Bleutge für einen der großen Wortakrobaten, der in Routine und Norm Erstarrtes mit seinen erfindungsreichen Texten wieder in Bewegung versetzt. Allerdings führt Jonke den Rezensenten auch über umständliche syntaktische Konstruktionen bis an die Grenzen des Sagbaren. Den sich vor den Augen des Rezensenten auftuenden "Abgrund des Schreibens", ebenso wie die "Stoffgewitter", die die Gedichte aus Jonkes gesamter Schaffenszeit über dem Rezensenten sich entladen lassen, kann Bleutge verkraften. Anklänge an H.C. Artmann und Friederike Mayröcker täuschen ihn nicht darüber hinweg, dass mit diesem Band ein ganz eigener Dichter kennenzulernen ist.
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