Werner Dahlheim

Augustus

Aufrührer, Herrscher, Heiland Eine Biografie
Cover: Augustus
C.H. Beck Verlag, München 2010
ISBN 9783406605932
Gebunden, 448 Seiten, 26,95 EUR

Klappentext

Werner Dahlheim führt den Leser in ein Zeitalter der Extreme (44 v. Chr. bis 14 n. Chr.), eine Epoche von abgründiger Gemeinheit und überwältigender Großmut, von Leid und Glück. Ihre ersten Jahrzehnte sahen die Machtkämpfe der Bürgerkriegsgeneräle, deren Herrschsucht und Geldgier Abertausende zum Opfer fielen und die der alten Republik den Todesstoß versetzten. An ihrem Ende jedoch lebten die Menschen in der Gewissheit, Augustus, der Sieger des letzten Waffenganges, habe der Welt Frieden und Wohlstand gebracht. Die Bürger Roms und die Untertanen des Imperiums dankten es, indem sie ihm Ehren verliehen, die ihn den Göttern gleichstellten. Seinen Ruhm verbreiteten Dichter, Bildhauer und Baumeister. Die Armeen des Bürgerkrieges zähmte er und führte sie von Arabien bis Germanien in Länder, deren Namen bis dahin nur wenige kannten. Wie kein zweiter Römer vor oder nach ihm erweiterte er das Reich vom Atlantik bis zum Euphrat, vom Nil bis zum Rhein und zur Donau. Rom gab er die Herrschaft über die Welt, die für vier Jahrhunderte unzerstörbar schien. Als er starb, verehrten ihn die Zeitgenossen als Heiland und gaben ihm einen Platz im Himmel. Selbst die Christen priesen ihn als den Herrscher, dem ihr Gott die absolute Macht verlieh, als er seinen Sohn auf die Erde sandte, um alle Menschen zu erlösen. Denn nur der Friede des Reiches öffnete den Missionaren des neuen Glaubens das Tor zur Welt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.10.2011

Lobend hat Stefan Rebenich diese Augustus-Biografie von Werner Dahlheim aufgenommen. Er schätzt den Autor als profunden Kenner der römischen Geschichte, der sowohl mit den Quellen als auch mit der neueren Forschung bestens vertraut ist. Im ersten Teil findet er eine breite Schilderung des Aufstiegs von Augustus, im zweiten eine Darstellung der politischen, militärischen, rechtlichen, sozialen und kulturellen Voraussetzungen der Herrschaft. Er attestiert dem Autor, Ereignis- und Strukturgeschichte gekonnt zu verbinden und Ambivalenzen in der Person des Augustus zu benennen. Das Werk eröffnet nach Ansicht von Rebenich zwar keinen neuen Blick auf Augustus, bietet aber einen kenntnisreichen und brillant geschriebenen Einstieg in das Thema.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.12.2010

Der Historiker als großer Erzähler - was das bedeutet, kann Aloys Winterling an dieser Augustus-Biografie von Werner Dahlheim ermessen. Lebendigkeit, Vielschichtigkeit, ferner eine einleuchtende Gliederung, eine ebensolche Argumentation und Forschungsaktualität - all das gehört für ihn zu den Tugenden dieses Buches. Die behandelte Zeit (vom Tod Cäsars bis zum Tod des Augustus) und die relevanten Akteure treten ihm gewissermaßen direkt gegenüber. Dass Dahlheim politische Geschichte spannend erzählt, indem er zwar strukturgeschichtlich aufgeklärt auftritt, Strukturen jedoch nicht thematisiert, begeistert den Rezensenten. So wird Winterling die heilsgeschichtliche Deutung der Herrschaft des Oktavian-Augustus nahegebracht. Politische Ereignisgeschichte at ist best, findet er.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.2010

Gebührend beeindruckt ist der Rezensent Uwe Walter von dieser Darstellung des Lebens, des Werks und der Zeit des Kaisers Augustus. Am beeindrucktesten fast ist er von der Tatsache, dass er dem Verfasser Werner Dahlheim keineswegs immer zustimmt, aber noch im Widerspruch höchsten Respekt vor der Formulierungskunst und der Konsistenz seiner Position behält. Wenig etwa hat Dahlheim, so Walter, übrig für die niederen Schichten; recht unverbrüchlich steht er, wie ein Propagator des Reichs, zu Augustus, der dem Imperium Frieden brachte mit keineswegs friedfertigen Mitteln. Originell sei das eigentlich nicht, aber doch schlüssig und kompetent und voller "brillanter Apercus?. Gelegentlich weiß, kritisiert Walter, der Autor mehr übers Innenleben der Protagonisten, als er beim besten Willen wissen kann. Und doch ist der Rezensent am Ende ausdrücklich "reich belehrt? sowie "dankbar?.
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