Yoram Kaniuk

Zwischen Leben und Tod

Ein autobiographischer Roman
Cover: Zwischen Leben und Tod
Claassen Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783546004442
Gebunden, 220 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit 74 Jahren wird Yoram Kaniuk ein zweites Mal geboren, als er nach einem Koma im Krankenhaus erwacht. Monatelang hatte er in Halluzinationen gelebt, die Stationen seines langen Lebens zogen an ihm vorüber: Er glaubte, mit seinen toten Eltern und mit längst verlorenen Freunden zu reden, durch Tel Aviv und New York zu wandern, zu schreiben und zu malen. Humorvoll und selbstironisch berichtet Yoram Kaniuk, wie er im Erwachen die traumartigen Ohlbaum Erinnerungsfetzen einbaute in die kaum weniger absurde Realität des Klinikalltags. Der Roman ist eine Auseinandersetzung mit Alter und Tod, der trotz allen Zorns über den unvermeidlichen Verfall des Körpers die Fülle des Lebens spüren lässt. Er ist aber auch der Rückblick eines bedeutenden Schriftstellers auf sein reiches Leben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.2010

Schlichtweg als sein "stärkstes Buch" feiert Ingeborg Harms Yoram Kaniuks autobiografischen Roman, in dem er in einem einzigen assoziativen Bewusstseinsstrom von seinem dreiwöchigen Koma nach einer Krebsoperation erzählt. Erinnerungen an die frühe Kindheit, Erzählungen des Vaters und Erlebnisse als junger Palmach-Kämpfer werden hochgespült, und bei Kaniuk wird das "Persönlichste zum Bild der israelischen Geschichte" stellt die Rezensentin fest. Sie ist von der mitreißenden Poesie dieser Assoziationen genauso in Bann geschlagen, wie vom grotesken Humor, der sich auch bei schrecklichen Erinnerungen immer wieder Bahn bricht. Insbesondere aber fasziniert sie der "prophetische Ton", in dem der israelische Autor aus diesem Grenzreich zwischen Leben und Tod spricht, so schutzlos wie nie und mit einer Stimme, die sich "Güte und Transparenz der Verwunderung" erkämpft hat, wie Harms bewegt festhält.
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