Yves Demuth

Schweizer Zwangsarbeiterinnen

Eine unerzählte Geschichte der Nachkriegszeit
Cover: Schweizer Zwangsarbeiterinnen
Beobachter Buchverlag, Zürich 2023
ISBN 9783038754565
Broschiert, 200 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Eine furchtbare, menschenverachtende Episode in der jüngeren Schweizer Geschichte: Zwangsarbeit. Das Schweizer Sozialsystem belieferte über Jahrzehnte den Waffenhändler Emil Bührle und andere Industrielle mit jungen Frauen, die in deren Fabriken schuften mussten. Aufgedeckt wurde dieser Skandal vom Journalisten und Historiker Yves Demuth im Rahmen seiner Recherchen für das Beobachter-Magazin. Jetzt erscheint seine Artikelserie, die das Bild der guten Schweiz erschütterte, als Buch. Die unerzählte dunkle Geschichte zur unrühmlichen Rolle der Schweiz der Nachkriegszeit, mit Porträts und persönlichen Lebensgeschichten von drei der betroffenen Frauen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.06.2023

Rezensentin Isabel Pfaff staunt, wie lange es in der Schweiz dauerte, bis nach dem Krieg die Menschenrechte, wie sie in der UN-Charta niedergeschrieben waren, auch in der Schweiz anerkannt wurden. Vom Frauenwahlrecht, das erst 1971 eingeführt wurde, mal abgesehen, wurde auch Zwangsarbeit bis Anfang der 80er Jahre geduldet. Grund konnte laut der etwas pauschal urteilenden Rezensentin jedes irgendwie als unmoralisch geltende Verhalten dienen: Dann wurden Kinder aus Familien genommen oder Erwachsene ohne Verfahren eingesperrt. Wie groß noch immer der Aufklärungsbedarf über diese Verfahren ist, entnimmt Pfaff dem Buch von Yves Demuth, der hier über junge Frauen schreibt, die von der Fürsorge in - oft von Ordensfrauen geführte - Fabrikheime gesteckt wurden, wo sie fast zum Nulltarif arbeiten mussten. Für Pfaff ein erschütternder Bericht, der ihr aber auch verdeutlicht, welche postiven Auswirkungen UN-Charta oder Europäische Menschenrechtskonventionen hatten.
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